Mentaltraining vor der neuen Saison

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Mentaltraining wird immer beliebter. Auch unter Amateuren. Das macht durchaus Sinn, denn bei kaum einer anderen Sportart haben wir so viel Zeit zum Denken, wie beim Golf.

Golfer haben alle 3-5 Minuten eine einzige Chance auf Erfolg — und zwischen den Schlägen enorm viel Zeit, um über den letzten oder den kommenden Schlag nachzudenken.

Egal, wie gut Deine Technik ist...egal, wie talentiert Du bist:

Wenn Du zwischen den Schlägen von Nervosität überschüttet wirst und von Selbstzweifeln geplagt über dem nächsten Schlag stehst, dann sieht es langfristig mager für Dein Spiel aus.

Immer mehr Amateure sind sich dessen bewusst. Nicht jeder Schlag in den Bunker ist das Ergebnis einer schlechten Technik. Doch eben die ist deutlich einfacher zu analysieren, als die mentale Seite des Spiels. Oder nicht?

„Ich weiß, dass Mentaltraining Sinn macht. Doch wie fange ich damit an?“ ist eine Frage, die wir so ähnlich, immer wieder in unserer E-Mail Inbox finden.

Unsere Antwort darauf ist relativ simpel:

„Achte auf Deine Selbstgespräche!“

Worte verändern Deine Physiologie.

Stell’ Dir vor, Du schickst in den nächsten 10 Minuten eine WhatsApp Nachricht an jemanden mit den Worten „ist mit Deinem Haus alles ok?“.
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In 9 von 10 Fällen reagiert der Empfänger Deiner Nachricht etwas ängstlich und vielleicht auch etwas verzweifelt: „Warum? Was soll mit meinem Haus sein? Steht ein Fenster offen? Ist jemand eingebrochen?“

Selbe Nachricht, anderer Inhalt: Stell’ Dir vor, Du schickst eine Liebesbotschaft an jemanden, den Du gern hast.

Keine Chance, dass er oder sie Deine Nachricht einfach nur hinnimmt. Deine Worte lösen eine Emotion aus.

Aus diesem Grund liest Du berufliche E-Mails wahrscheinlich mindestens einmal durch bevor Du auf „senden“ klickst. Aus diesem Grund bereitest Du Dich auf wichtige Meetings vor. Und aus diesem Grund beschäftigen große Firmen PR- und Presseteams. Worte wirken.

Auf dem Golfplatz wird das oft vergessen.

Was wir — besonders früher auf Jugendturnieren — alles gehört haben, ist in manchen Fällen schwer zu glauben.

„Dann flieg’ halt in den Bunker, Du Depp“ ist nur einer der milderen Ausdrücke, die uns im Gedächtnis hängen geblieben sind.

Wir selbst sind dabei übrigens keine Ausnahme. Auch wenn wir lautstarke Wutausbrüche grundsätzlich vermieden haben, so sind uns Selbstzweifel alles andere als fremd.

Es hat lange gedauert bis wir selbst in der Lage waren, destruktive Gedanken als solche zu entlarven und negative Abwärtsspiralen zu durchbrechen. Die Worte, die wir uns selbst gegenüber wählen, waren — und sind immer noch — ein großer Teil davon.

Vor diesem Hintergrund wirkt Mentaltraining und mentale Stärke weitaus weniger abstrakt, als zunächst gedacht.

Mentales Golftraining ist eine Entscheidung. Mentale Stärke ist eine Entscheidung.

Ein Spieler, der in wichtigen Situationen glänzt, besitzt keine Superkraft, die einigen vergönnt und anderen verschlossen bleibt.

Er oder sie hat sich entschieden, in wichtigen Situationen an sich zu glauben.

Er oder sie hat beschlossen, sich selbst gegenüber wie ein Teamkollege zu verhalten.

Er oder sie steht über einem Putt und stellt sich vor, wie der Ball ins Loch fällt statt sich selbst mit „mach’-jetzt-bloß-keinen-Dreiputt“-Gedanken zu limitieren. 
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Könnten die meisten Amateure mit einer besseren Technik und mehr Touch im kurzen Spiel bessere Runden spielen? Klar könnten sie das — doch eine neue Technik erlernt sich nicht von heute auf morgen. 

Positive Selbstgespräch gehören zu den einfachsten Wegen zu besserem Golf. Wann hast Du Dir das letzte Mal verbal auf die Schulter geklopft? Wenn wir drei Mal raten dürften, würden wir darauf tippen, dass auch Du Dich viel eher auf Deine schlechten Schläge konzentrierst.

Um besser zu werden, müssen wir logischerweise schauen, wo wir noch Luft nach oben haben. Doch das bedeutet nicht, dass wir gute Schläge ignorieren sollten.

Die positive Psychologie spricht von einem 1:3 Verhältnis für eine optimale Leistung. 3 Teile positive Gedanken, 1 Teil konstruktiver, negativer Gedanken.

„Garantieren mir positive Selbstgespräch, dass ich besser werde?“

Nein.

Und trotzdem ist es der Aufwand wert.

Eine Runde abschenken, über dem Ball stehen und an all die Dinge denken, die schief gehen könnten, sich selbst als Loser oder schlechten Spieler zu bezeichnen — all das ist einfach.

Sich selbst wieder aufzubauen, sich das gewünschte Ergebnis vorzustellen, einen Putt mit den Worten „Du gehst rein“ auf die Reise zu schicken — das ist weitaus weniger einfach. Und dementsprechend tun es auch deutlich weniger.

Wir dachten lange Zeit, dass Mentaltraining viel mit Techniken und Strategien zu tun hat. Wenn wir wollen, dass unsere Leser und Leserinnen mental besser werden, dann müssen wir ihnen Techniken und Strategien zeigen.

Mittlerweile denken wir etwas anders. Denn auch wenn Techniken und Strategien wichtig sind:

Unterm Strich geht es um die Frage, was für ein Spieler Du sein willst. Willst Du jemand sein, der den einfachen Weg geht? Oder willst Du jemand sein, der alles, was in Deiner Macht steht tut, um Deine beste Golfer-Version zu sein? 

Eigne Dir einen wiederholbaren Golfschwung an. Einen Golfschwung, den Du unter Druck abrufen kannst. Einen Golfschwung, den Du verstehst.


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