Das bringen Trainingshilfen – Teil 3: Der Trackman

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Golf Trainingshilfen sind ein heißes Thema. Golftrainer schaffen sich mittlerweile private Trackman Messgeräte im Wert eines Kleinwagens an, um einen Vorteil gegenüber Kollegen ohne hochpreisiges, technisches Equipment zu haben. Doch welchen Vorteil bringen Trainingshilfen? Wie setzt man sie richtig ein und was muss man beim Umgang damit beachten? Wo lohnt sich die Investition und wo verschwenden Sie Zeit und Geld? Wer bei Deutschlands größtem Golfversandhandel nach „Golf Trainingshilfen“ sucht, der trifft auf 67 Ergebnisse. Es versteht sich von selbst, dass es keinen Sinn macht, mit allen zu arbeiten und dass viele zwar nett anzusehen sind, jedoch in der Praxis kaum bis gar keine Vorteile mit sich bringen.

Weniger ist manchmal mehr. Das trifft auf Trainingshilfen definitiv zu, denn wer mit zu vielem konfrontiert wird, der nutzt schlussendlich überhaupt nichts. Es gibt jedoch einige Trainingshilfen, die in der Praxis einen enormen Vorteil mit sich bringen und die wir Ihnen im Rahmen unserer Trainingshilfen- Serie vorstellen möchten. Dieses Mal: der Trackman.

Nicht alle Trainingshilfen können und wollen wir uns selbst zu legen. Der Trackman ist eine davon, denn der Verkaufspreis liegt bei mehreren tausend Euro. Qualität hat seinen Preis. Wie bereits angesprochen legen Golftrainer heutzutage viel Wert auf gutes Equipment und eine ordentlich ausgestattete Trainingshütte. Die Chancen stehen daher gut, dass Ihr Heimatclub, beziehungsweise Ihr Trainer, einen Trackman zur Verfügung hat und diesen in die Trainerstunde einbaut. Doch was ist ein Trackman eigentlich, warum und für welchen Zweck lohnt sich dieser?

Ein Trackman ist ein viereckiges, orangenes Messgerät. Es nutzt ein Radarsystem, um Schläger- und Ballflugmessungen durchzuführen. Die Daten, die daraus entstehen, haben nicht nur im Golfsport Einfluss. Tennisprofis, wie Roger Federer und ganze Baseballteams in den USA verlassen sich auf Trackman Analysen. Der Trackman liefert pro Schlag 26 Daten, wie beispielsweise die Geschwindigkeit des Balles oder des Schlägers, den Eintreffwinkel des Schlägers und dessen Schwungbahn. Diese Daten können dann zuverlässig in Länge, Höhe und Spinverhalten des Balles übersetzt werden, was den Trackman besonders beim Fitting zu einem wertvollen Hilfsmittel macht und welches wir jedem fortgeschrittenen Golfer nur empfehlen können.

 

Die große Stärke des Trackmans ist die Präzision und Genauigkeit, die vor allem Profis schätzen, denn der Trackman erfasst das, was das menschliche Auge nicht erfassen kann. Wer erst mit dem Golfspielen beginnt, der kann sich, wenn er möchte, selbstverständlich mit dem Trackman fitten lassen, sollte jedoch bedenken, dass der Trackman zwar sehr genau misst, jedoch eine gewisse Präzision seitens des Spielers voraussetzt, um die Messung relevant werden zu lassen. In anderen Worten: Der Trackman misst zwar sehr genau, die Frage ist jedoch, was Sie mit den Daten anfangen können. Wer technisch noch nicht so konstant ist, dessen Werte variieren von Schlag zu Schlag. Gerade auf dem Platz und besonders im Turnier, wenn Drucksituationen entstehen. Das soll nicht heißen, dass hohen Handicaps komplett von der Nutzung eines Trackmans abzuraten ist, jedoch gilt zu bedenken, dass dieser eine gewisse Konstanz seitens des Spielers voraussetzt, um verlässliche Ergebnisse zu liefern. Daher macht es beim Schlägerkauf nach wie vor Sinn, sich auf das eigene Gefühl und nicht vollständig auf Daten zu verlassen.

Bilder unterstützen den Lernprozess, weshalb es durchaus hilfreich ist, wenn Ihr Trainer Ihren Schwung mithilfe technischer Messgeräte analysiert und Ihnen anhand der Daten erklärt, warum Ihr Ball das tut, was er tut. Bedenken Sie, dass weniger in diesem Fall mehr ist. Zu viele Daten verunsichern und bewirken daher das Gegenteil Ihres eigentlichen Zieles. Ein Vorteil einer Unterrichtseinheit mit dem Trackman ist zudem die Tatsache, dass er Ihrem Gefühl und Ihrem Ballflug einen Wert zuordnet, der Fortschritt messbar werden lässt. Angenommen Sie kämpfen gegen den Slice. Das ist lästig und kann unter Umständen länger dauern als gewünscht. Ihr Trainer erklärt Ihnen mithilfe von Videomaterial und Trackman Daten, dass Ihr Schlägerkopf von außen an den Ball kommt. Sie beobachten den zugehörigen „Swing Path“ Wert, den Ihnen der Trackman liefert. Diesen Wert können Sie nun Ihrem Ballflug zuordnen und beobachten, wie sich unterschiedliche Werte auf Ihren Ballflug auswirken und vor allem, wie sich unterschiedliche Werte anfühlen.

So zu trainieren ist nicht jedermanns Sache, keine Frage. Manche verlassen sich gerne ausschließlich auf ihr Gefühl und die Anweisungen des Trainers. Wir weisen im Rahmen unserer Beiträge jedoch immer wieder darauf hin, dass es keinen Einheitsschwung gibt und es nur hilft, den eigenen Schwung zu verstehen. Den Trackman auf diese Weise ab und zu in das Training mit einzubinden kann dabei eine super Hilfe sein.

Das Verständnis des eigenen Golfschwungs setzt ein gewisses Verständnis des eigenen Ballflugs voraus. Im Prinzip sollte jeder ambitionierte Golfer in etwa wissen, wie weit er den Ball mit verschiedenen Schlägern schlägt. Um das herauszufinden gibt es kein genaueres und besseres Hilfsmittel, als den Trackman. Auch hier gilt: Je besser die Technik sitzt, sprich je besser Sie spielen, desto höher die Chancen, dass die Distanzen, welche Ihnen der Trackman liefert auch verlässlich sind. Dass Profis Ihre Schlaglängen bis auf den Meter genau wissen, versteht sich von selbst. Die Konstanz, mit welcher Profis den Ball treffen, erlaubt es ihnen, sich auch in Drucksituationen auf Ihre Schlaglängen zu verlassen. Je mehr Bälle Sie mit dem Trackman messen lassen, desto genauer werden Ihre Durchschnittswerte, die Sie später auf dem Platz als Richtwert nutzen können.

Einen Schlaglängentest machen Sie am besten zusammen mit einem Trainer. Da eine Trainerstunde zeitlich begrenzt ist und Sie möglicherweise während des Tests müde werden, wenn Sie eine Vielzahl von Bällen nacheinander schlagen, ziehen Sie die Verteilung des Tests über 2 oder sogar 3 Trainerstunden in Betracht. So werden die Ergebnisse so genau wie möglich. Machen Sie regelmäßige, kleine Trinkpausen, um die Konzentration während des Tests hochzuhalten. Wir empfehlen ein Minimum von 10-15 Schlägen pro Schläger.

Wie bereits angesprochen, führen mehr Schläge und damit mehr Messungen zu einem genaueren Durchschnittswert. Dieser Durchschnittswert erlaubt es Ihnen, sich auf dem Platz auf Fakten  zu verlassen. Sie vermeiden dadurch Ratespielchen, sind während Ihrer Schlagvorbereitung überzeugter und haben dadurch mehr Vertrauen in Ihren Schlag. Übrigens: Ein Schlaglängentest gibt Ihnen nicht nur mehr Vertrauen, sondern auch Aufschluss über Ihre Konstanz.

Neben den Möglichkeiten den eigenen Schwung mit dem Trackman besser kennen zu lernen und die individuellen Schlaglängen zu messen, gibt es ein, zwei hervorragende Möglichkeiten, um Distanz- und Richtungskontrolle auf Vordermann zu bringen. Distanz- und Richtungskontrolle sind logischerweise die beiden ausschlaggebenden Aspekte, die über Erfolg oder Misserfolg eines Annäherungsschlages entscheiden.

Wenn Sie ein wenig Zeit mit dem Trackman zu Verfügung haben, versuchen Sie (vorausgesetzt Sie kennen Ihre Schlaglängen in etwa) doch einmal verschiedene Entfernungen anzuspielen. Das heißt, Sie wählen eine willkürliche Entfernung, die Sie mit einem Eisen erreichen können und versuchen dann, Ihren Ball exakt so weit fliegen zu lassen, wie Sie festgelegt haben. Wechseln Sie nach jedem Schlag die Entfernung, die Sie treffen möchten und beobachten Sie Ihre Ergebnisse.

Da wir in unserem Blog immer wieder von Mess- und Wiederholbarkeit sprechen, können Sie sich bestimmt bereits denken, dass wir diese Art des Trainings lieben, denn wir bekommen eine reale Zahl, die angibt, wie weit wir von unserem Ziel abgewichen sind. Diese Zahl lässt sich dann in eine Prozentzahl umwandeln, die sich mit dem Tour Durchschnitt von 5% Abweichung vergleichen lässt. 5% Abweichung bedeutet, dass ein Tour Profi im Schnitt 5m am Loch liegt, wenn er aus 100m angenähert hat. Die 5%-Regel lässt sich sowohl auf Annäherungsschläge, als auch auf das kurze Spiel übertragen, weshalb diese Art des Trainings nicht nur hocheffektiv ist, sondern auch wertvolle Hinweise auf Fortschritt und Entwicklung gibt.

Zu guter Letzt gibt es einen Test auf dem Trackman, der sich „Combine“ nennt. Dieser Test dauert zirka 45 Minuten und sieht vor, dass Sie 60 Bälle schlagen. Im Rahmen dieses Tests gibt Ihnen der Trackman mehrere Entfernungen vor. Sie starten bei 55m und arbeiten sich langsam bis zum Driver vor. Dann wiederholt sich der Prozess. In jedem der beiden Durchgänge spielen Sie 3 Bälle pro Ziel, dann wird gewechselt.

Das Schöne an diesem Test sind die Messungen, die Ihnen der Trackman grafisch und in aller Ausführlichkeit darstellt. Für die Mehrheit aller Golfer ist jedoch ausschließlich der „Score“ entscheidend, der angibt, wie weit Sie im Schnitt von den Zielen entfernt waren. 100 ist die maximal erreichbare Punktzahl, die allerdings voraussetzt, dass Sie bei keinem der Ziele irgendeine Form der Abweichung hatten. Realistisch ist das daher nicht, dennoch gibt Ihnen Ihr Score einen Wert, den Sie mit zukünftigen oder vergangenen Ergebnissen vergleichen und Ihren Fortschritt somit messbar machen können. Sie erhalten zudem einen Score für jedes der 10 Ziele, die Sie anspielen und wissen somit sofort, bei welchen Entfernungen Ihre Abweichungen am größten, beziehungsweise am kleinsten waren. Das ermöglicht Ihnen 2 Dinge:

Zum einen erkennen Sie dadurch Ihr Potential und wissen, an was Sie verstärkt arbeiten sollten. Zum anderen erkennen Sie dadurch Ihre Stärken und können Ihre Bälle (vor allem an Par 5s) so vorlegen, dass Sie die Distanzen ins Grün haben, bei denen Sie gut abschneiden. Dadurch erhöht sich nicht nur Ihre Erfolgsquote, sondern auch Ihr Selbstvertrauen.

Ein Trackman ist vielseitig, allerdings auch teuer. Deshalb empfehlen wir Ihnen, Ihren Trainer auf den Trackman anzusprechen, beziehungsweise die Nutzung des Trackmans in die Trainerstunde einzubauen. Während hohe Handicaps nicht unbedingt beim Fitting darauf zurückgreifen sollten, kann die Arbeit mit dem Trackman das eigene Schwungverständnis deutlich steigern. Richtig eingesetzt, verbessert der Trackman nicht nur Richtungs- und Distanzkontrolle, sondern macht Fortschritte und Weiterentwicklung messbar.

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  • Immer wieder sehr interessant eure Beiträge!
    Euer Buch wird heuer unter einigen Christbäumen liegen! Ein tolles Geschenk für jeden
    Golfer (egal mit welchem HCP) ????️‍♀️???? Sissy

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