Weg mit dem Hook

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Der Golf Hook ist ein Schlag, bei dem der Ball nach dem Treffmoment (ungewollt) nach links (als Rechtshänder) abdreht und meist außerhalb des Zieles landet. Viel wichtiger als der Hook an sich, ist allerdings die Frage, wie wir ihn wieder loswerden, wenn wir auf dem Platz damit zu kämpfen haben.

Genau darum geht es in diesem Beitrag und im folgenden Video. 

Wie entstehen Flugkurven beim Golf?

Flugkurven entstehen immer dann, wenn sich unsere Schlagfläche und unsere Schwungrichtung im Treffmoment nicht einig sind und in unterschiedliche Richtungen wollen.

Stell' Dir dazu vor, Du stehst auf der Range Deines Heimatplatzes. Du hast ein Eisen 7 in der Hand und bist perfekt auf Dein Ziel ausgerichtet. 

Golf Hook
Golf Hook

Füße, Schlagfläche und Schultern sind parallel und zeigen in diesem Szenario zum Ziel. Entscheidend ist nun, wie wir den Schläger durch den Ball bewegen und was die Schlagfläche dabei macht.

Eine Schwungrichtung, die unsere Ziellinie in die eine oder andere Richtung kreuzt, verursacht noch keine Kurve — sofern die Schlagfläche in die gleiche Richtung zeigt.

Tendieren unsere Bälle zum Hook, kreuzen wir unsere Ziellinie als Rechtshänder von links nach rechts und als Linkshänder von rechts nach links. Dabei spricht man auch von einer „innen-außen“ Schwungrichtung.

Was passiert, wenn wir von innen an den Ball kommen und die Schlagfläche im Treffmoment nicht zum Ziel zeigt, sondern unsere Schwungrichtung widerspiegelt? Wir pushen den Ball.

Der Ball fliegt gerade und landet entweder links oder rechts des Zieles, je nachdem, ob wir den Schläger rechts- oder linksrum schwingen.

Golf Hook
Golf Hook

Der Push ist unserer Erfahrung nach deutlich weniger weit verbreitet, als der Draw oder der Hook, denn unser Unterbewusstsein hat eine Tendenz, Abweichungen zu kompensieren, um den Ball trotzdem noch zum Ziel fliegen zu lassen.

Eine solche Kompensations-Möglichkeit: 

Wir schließen die Schlagfläche in Relation zur Schwungrichtung. Ein bisschen davon ist super und führt zu einem Draw, bei dem der Ball außerhalb der Ziellinie startet und zurück zum Ziel kurvt.

Doch je geschlossener die Schlagfläche im Treffmoment in Relation zur Schwungrichtung, desto stärker kurvt der Ball und desto größer die Chance, dass der Ball das Ziel verfehlt und dabei flach und unkontrolliert losschießt.

Das ist ungünstig und hat unserer Erfahrung nach 3 gängige Ursachen.

Golf Hook
Golf Hook

Bitte beachte, dass wir in allen 3 Fällen von einem sauberen Ballkontakt im Sweetspot ausgehen und den Gear-Effekt nicht berücksichtigen. Mehr zum Gear-Effekt und warum knackige Sweetspot-Treffer so wichtig sind, erfährst Du in unserem eBook lang, knackig und präzise, welches Du Dir über die folgende Box bequem via E-Mail herunterladen kannst:

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Golf Hook Ursache #1: Füße und Schlagfläche sind nicht parallel ausgerichtet

Von innen an den Ball zu kommen und die Ziellinie von links nach rechts (als Rechtshänder) oder von rechts nach links (als Linkshänder) zu kreuzen, ist aus motorischer Sicht gar nicht so einfach.

Der Schlägerkopf befindet sich dabei kurz vor dem Treffmoment innerhalb der Hände, was auf Video so ähnlich, wie im folgenden Bild aussehen sollte — auch wenn wir dieses Konzept zur Veranschaulichung darauf etwas übertreiben.

Golf Hook

Anders als der deutlich weiter verbreitete Slice, bei dem der Abschwung in der Regel sehr Schulter- und Arm-lastig ausfällt, müssen wir Hände und Schläger im Abschwung nah am Körper führen, um einen Hook zu verursachen. Den wenigsten Amateuren fällt das leicht, denn diese Bewegung ist alles andere als intuitiv und erfordert deshalb oft etwas Hilfe:

Viele Spieler kompensieren ihre Flugkurven durch ihre Ausrichtung und schließen ihren Stand dabei. Oft löst diese Kompensation das Problem nicht.

Im Gegenteil:

Wer den Hook durch die Ausrichtung kompensieren will und sich deshalb weiter rechts des eigentlichen Zieles ausrichtet, verstärkt das Problem nur. Denn der Schläger hat nun mehr Freiraum, um in die für eine bestimmte Flugkurve verantwortliche Richtung zu schwingen.

Golf Hook
Golf Hook

Wenn Du zum Hook tendierst, dann überprüfe Deine Ausrichtung und gehe sicher, dass Dein Stand nicht geschlossen ist. Ein geschlossener Stand gibt Deinem Schläger nicht nur mehr Raum, um die Ziellinie von innen nach außen zu kreuzen, er führt gleichzeitig dazu, dass Dein Unterbewusstsein die fehlerhafte Ausrichtung durch die Schlagfläche kompensieren möchte. Die Mischung aus beidem bietet die perfekte Voraussetzung für den Hook.

Golf Hook Ursache #2: Wir verlagern unser Gewicht nicht optimal

Selbst ein Spieler, der den Schläger so chaotisch bewegt, wie Jim Furyk, macht vieles richtig und hält sich an die wesentlichen Grundlagen. Eine dieser Grundlagen:

Wir wollen durch unsere Körperdrehung im Rückschwung Spannung aufbauen, die wir am Ball wieder entladen können. Dazu verlagern wir unser Gewicht im Rückschwung zunächst auf das rechte Bein (RH), um es im Abschwung auf das linke Bein zu verlagern. 

Was die Schulterdrehung mit dem Hook zu tun hat?

Kein Fehler taucht entsteht einfach so aus heiterem Himmel! Bewegungsmuster bauen aufeinander auf.

Bei einer sauberen Gewichtsverlagerung ist es für die meisten Amateure ziemlich schwierig (und alles andere als intuitiv), von innen an den Ball zu kommen. Der Hook entsteht deshalb oft dann, wenn wir unser Gewicht nicht verlagern und auf dem rechten Bein „stehen bleiben“.

In diesem Szenario überholt der Schlägerkopf die Hände — der sogenannte Flip entsteht. Da die Hände im Treffmoment dabei nicht über oder leicht vor dem Ball sind, schließt sich die Schlagfläche schon deutlich früher als sonst.

Das Ergebnis:

Die Schlagfläche ist in Relation zur Schwungrichtung geschlossen — auch ohne, dass wir großartig von innen an den Ball kommen. Dabei verschieben wir die Spin-Achse des Balles, der daraufhin eine oft ungewünschte Kurve fliegt.

Die Lösung:

Verlagern wir unser Gewicht ideal vom einen auf das andere Bein, sind wir im Finish in der Lage, den weniger belasteten Fuß anzuheben. Wer als Rechtshänder den rechten Fuß 3 Sekunden lang anheben kann, steht meist ausbalanciert im Finish und das ist wiederum ein Zeichen einer guten Gewichtsverlagerung.

Golf Hook Ursache #3: Wir lösen den Rumpfwinkel auf

Wer im Durchschwung „aufsteht“, verlagert sein Gewicht nicht optimal vom rechten auf das linke Bein (RH) oder vom linken auf das rechte Bein (LH). Auch in diesem Fall sind die Hände nicht über oder leicht vor dem Ball, sondern dahinter, was nicht nur einen knackigen Ballkontakt erschwert, sondern erneut zum Flippen der Hände führt.

Golf Hook

Wir haben bereits erwähnt, dass wir unseren Rückschwung mit der Drehung der Schultern einleiten möchten. Dadurch verlagert sich unser Gewicht auf das rechte Bein (RH), beziehungsweise auf das linke Bein (LH).

Die Power, die wir dabei aufbauen, sollte sich am Ball entladen, weshalb wir das Gewicht wieder vom rechten (RH), beziehungsweise linken (LH) Bein zurück auf das andere Bein verlagern müssen.

Lösen wir den Rumpfwinkel auf (obiges Bild), ist eine optimale Gewichtsverlagerung so gut wie unmöglich. Wir öffnen Tür und Tor für den Flip: Die Hände rotieren mehr als nötig, die Schlagfläche schließt sich, der Ball kurvt übers Ziel hinaus.

Golf Hook

Die Lösung:

Schlag' ein paar Bälle aus einer Hanglage, um dem „Aufstehen“ entgegenzuwirken. Sind Deine Füße höher als Dein Ball (Bild), bist Du automatisch dazu gezwungen, den Rumpfwinkel auch während des Abschwunges aufrecht zu erhalten — ansonsten toppst Du den Ball oder verfehlst ihn komplett.

Golf Hook

Wichtig hierbei ist, dass Du nicht auf Deinen Ballflug achtest, denn Hanglagen beeinflussen Deine Flugkurve.

Mehr zum Thema Flugkurven und wie man sie wieder los wird, findest Du übrigens auch in unserem eBook lang, knackig und präzise. Darin beschäftigen wir uns neben technischen Grundsätzen auch mit dem Thema Trainingstheorie und zeigen Dir die Übungen, Tipps und Strategien, die uns zu HCP +1 & 2 verholfen haben.

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