Mehr Länge dank dieser einfachen Trainingshilfe?

Lesezeit:  Minuten

So sehr wir manche Trainingshilfen lieben, so skeptisch sind wir bei manch anderen. Viele Trainingshilfen, die der breiten Masse angeboten werden, versprechen uns das blaue vom Himmel und verkaufen sich als schnelle Allzwecklösung für die scheinbar gängigsten Schwungprobleme des Durchschnittsgolfers. Wenn sich jedoch die Elite des Sports zu einer Trainingshilfe hingezogen fühlt, schauen wir gerne etwas genauer hin: 

Seit einiger Zeit taucht SuperSpeed Golf in immer mehr Bags vieler Spitzenspieler auf — darunter Phil Mickelson, Xander Schauffele und Graeme McDowell.

Super Speed Golf stellt schlägerähnliche Stäbe mit Gewichten her, die — sofern regelmäßig angewendet — eine Erhöhung/Verbesserung der Schwunggeschwindigkeit und damit auch der Schlaglänge versprechen. SuperSpeed meldete sich Ende des Jahres 2018 bei uns mit der Frage, ob wir die Stäbe nicht testen wollen. Das machen wir gerne, denn die Stäbe versprechen echtes Verbesserungspotential.

Wir möchten an dieser Stelle allerdings unterstreichen, dass es sich bei diesem Beitrag nicht um einen bezahlten Produkttest handelt. Alles, was wir Ihnen in den folgenden Abschnitten vorstellen, ist unsere Meinung, beziehungsweise unsere Erfahrung.

Overspeed Training beim Golf

Das Prinzip hinter den SuperSpeed Stäben nennt sich Overspeed Training. Overspeed Training kommt in anderen Sportarten und unter Long Drive Championship Teilnehmern schon lange zum Einsatz und verspricht nun auch „normalen“ Golfern einen simplen, jedoch effektiven Weg zu längeren Schlägen.

Beim Overspeed Training geht es darum, den eigenen Körper dazu zu bringen, eine Bewegung schneller als im Normalfall auszuführen. Sportpsychologe Dr. Bhrett McCabe beschreibt den Effekt, wie folgt: „Durch die SuperSpeed Stäbe bringen wir den Körper dazu, schneller zu schwingen, als es unser Hirn zunächst für möglich hielt (Quelle)." Regelmäßig ausgeführt, sendet unser Hirn ein anderes Signal an unsere Muskeln. SuperSpeed Deutschland, beschreibt den Prozess, wie folgt:

Durch das Trainieren des Golfschwungs mit überhöhter Geschwindigkeit (Overspeed), wird der Körper "gezwungen", eine bekannte Bewegung in höherer Geschwindigkeit auszuführen. Mit den zwei leichteren Sticks wird das Gehirn zunächst trainiert, die Golfbewegung schneller auszuführen. Hintergrund ist hierbei, dass unser Gehirn in Bezug auf Geschwindigkeit einen festgesetzten neuronalen Bereich hat. Indem das Gewicht des Schlägers reduziert wird, wird dieser Gehirnbereich quasi ausgedehnt und der Körper lernt, die Bewegung schneller auszuführen. Im Anschluss wird das Gewicht nach und nach erhöht, sodass das Gehirn trainiert wird, die Geschwindigkeit bei neuem Gewicht zu übernehmen. (Quelle).

Leichtathleten laufen dazu beispielsweise Hang abwärts, um ihre Leistungsdecke anzuheben (Quelle) und Baseball Coaches setzen auf einen Wechsel aus leichteren und schwereren Bällen, um die Wurfgeschwindigkeit der Spieler zu erhöhen. Im Zusammenhang mit Baseball hörten die beiden SuperSpeed Gründer, Mike Napoleon und Kyle Shay, zum ersten Mal von diesem Konzept, das ihrer Meinung nach im alltäglichen Golfsport fehlte und begannen mit der Umsetzung möglicher Ideen (Quelle).

Widerstandstrainer vs. Overspeed Training

Haben Sie sich schon einmal gefragt, wie ein so dünner Spieler, wie Justin Thomas, den Ball so weit schlagen kann? Oder wie ein scheinbar so entspannter Schwung, wie der von Ernie Els, solche Raketen produziert? Schuld daran ist die Schwunggeschwindigkeit. Doch die zu erhöhen ist nicht unbedingt leicht.

Es geht nicht nur darum, im Abschwung schneller zu werden, denn die neugewonnene Geschwindigkeit muss im Durchschwung aufgefangen und abgebremst werden. Das Zusammenspiel aus „Gas“ und „Bremse" muss funktionieren, gleichzeitig darf Technik, Tempo und Schwunggefühl nicht beeinflusst werden. An diesem Vorhaben, hat sich schon der ein oder andere Hersteller versucht — meist mit eher mäßigem Erfolg.

Wir haben in der Vergangenheit immer wieder mit einem Widerstandstrainer gearbeitet. Eine Verbesserung der eigenen Schlaglängen konnten wir damit allerdings nicht feststellen. Im Gegenteil: Durch den Widerstand des Fächers, fühlt sich jeder Schwung mit einem normalen Golfschläger unmittelbar nach der Nutzung des Widerstandstrainers komisch und leicht an. Das eigene Schwunggefühl leidet, wenn auch nur für rund 10-20 Bälle, bis sich der Körper wieder an das Gewicht eines normalen Schlägers gewöhnt hat.

Aus diesem Grund hatten wir auch in Bezug auf das SuperSpeed Training System ein, zwei Bedenken. Wenn unser Schwunggefühl leidet, sind uns auch die neu gewonnenen 5m egal. Ein erfolgreiches Overspeed Training für Golfer sollte den Schwung des Spielers nicht beeinflussen, ansonsten schießen wir am Ziel des Trainings vorbei. Schneller, nicht härter oder anders muss das Ziel sein.

Das SuperSpeed Golf Trainingsprogramm

Wir nutzen SuperSpeed zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Beitrags nun seit 4 Wochen und sind damit noch im Introduction Protocol, sprich bei den Einstiegsübungen des Programms und konnten dabei keine Beeinflussung des Schwunggefühls oder des Schwungtempos feststellen.

Statt auf Widerstand, wie herkömmliche Fächer, setzt SuperSpeed bei 2 der 3 Stäbe auf etwas weniger Gewicht als man in einem durchschnittlichen Driver finden würde. Auch der dritte Stab des Sets ist nur 5% schwerer als der durchschnittliche Driver. Schwungtempo und Schwungtechnik bleiben dabei unbeeinflusst, das Schwungtempo erhöht sich. Ein Effekt, der so absolut gewollt ist.

Wer einen zu leichten Gegenstand schwingt (umgedrehter Driver, Alignment Stick), wird kurzzeitig zwar schneller, ändert allerdings auch das Zusammenspiel von Oberkörper, Unterkörper und den Armen — die Bewegung wir Arm-lastiger.

Wer mit einem zu schweren Gegenstand (Widerstandstrainer) arbeitet, verringert zwangsläufig auch die Schwunggeschwindigkeit. Der Körper „merkt sich“ die langsamere Bewegung und überträgt diese auf die nächsten Schwünge mit einem normalen Schläger.

Die ersten 4 Wochen des SuperSpeed Golf Trainingsprogramms sehen wie folgt aus:

Innerhalb des Introduction Protocols bewegt man zunächst den leichten, dann den mittleren und dann den schweren Stab etwas schneller, als einen normalen Golfschläger. Pro Stab machen wir 6 Schwünge, 3 davon rechts-, 3 davon linksrum. So vermeiden wir eine einseitige Belastung und trainieren das Wechselspiel aus „Gas“ und „Bremse“. Im nächsten Schritt stellen wir beide Füße in der Ansprechposition eng zusammen und machen während des Schlages einen Schritt zur Seite (Baseball-Schritt, Bild).

SuperSpeed Golf
SuperSpeed Golf
SuperSpeed Golf

Auch das wiederholen wir mit allen 3 Stäben bevor wir im dritten und letzten Schritt noch einmal mit dem leichtesten der Stäbe Vollgas geben. Ein netter Nebeneffekt der Baseball-Schritt-Übung: Wir trainieren damit gleichzeitig eine optimale Gewichtsverlagerung.

Dieses Einstiegsprogramm, das SuperSpeed Gründer und PGA Professional Mike Napoleon zusammen mit allen anderen Übungen auf dieser Seite erklärt, nimmt nicht mehr als 8 Minuten in Anspruch und sollte 3 Mal pro Woche durchgeführt werden. Zwar stellt man zu Beginn eine schnelle Zunahme der Schwunggeschwindigkeit fest, doch diese fällt schnell wieder ab, sofern man das Trainingsprogramm nicht konstant aufrecht erhält.

Auch wenn sich 8 Minuten 3 Mal die Woche nicht nach viel anhören, erfordert das Programm einen gewissen Einsatz. Wir betrachten die SuperSpeed Stäbe als Fitnessgerät. Wie bei jedem anderen Fitnessgerät auch, liegt der Schlüssel in der Wiederholung. Wer nur alle 2 Wochen die Hanteln aus dem Keller holt, macht keinen Fortschritt. Wer nur alle 2 Wochen mit den SuperSpeed Stäben trainiert, wird nicht länger.

Wird man dadurch wirklich länger?

SuperSpeed nennt eine Schwunggeschwindigkeitszunahme von rund 5% als die Norm und verzichtet damit auf wilde Versprechen. Sehr sympathisch, wie wir finden. Trotzdem spricht mancher Bericht im Netz sogar von deutlich mehr als nur 5% — verbesserte Gewichtsverlagerung und Längenzuwachs inklusive. Apropos Längenzuwachs:

Längenzuwachs und alles, was dazu gehört, ist einer der Pfeiler, der die Golfindustrie schon seit Jahren stützt. "Unser neuer Driver fühlt sich besser an" ist als Werbeslogan eben doch nur halb so gut, wie "25% länger als unser letztes Modell dank neuer Technologien". Wer jedoch tatsächlich länger werden möchte und nicht immer noch mit Schlägern aus dem vergangenen Jahrzehnt spielt, fährt mit den SuperSpeed Stäben besser, als mit einem Dauer-Materialwechsel. Das Rad lässt sich nicht jedes Jahr neu erfinden.

Vor dem Hintergrund eines Materialwechsels erscheinen auch die SuperSpeed Stäbe mit ihrem Preis von über 200€ als nicht allzu teuer. So weit, so gut. Die alles entscheidende Frage, die wir uns jedoch immer wieder stellten, lautet: Funktioniert’s? Werden wir dadurch wirklich länger?

Die Antwort darauf ist simpel, erfordert allerdings eine etwas ausführlichere Erklärung: Ja, wir sind mit dem Driver 3-6m länger geworden. Das klingt zunächst nach nicht allzu viel, kann allerdings den Unterschied zwischen einem Annäherungsschlag mit dem Eisen 8 und einem mit dem Eisen 9 bedeuten. Es lohnt sich anzumerken, dass sich in den letzten Jahren trotz Fitnesstraining nichts an unserer Schlaglänge verändert hat und wir die Stäbe erst seit Kurzem nutzen. Die Idee der Leistungsdecke scheint somit auch auf Länge und Geschwindigkeit zuzutreffen. Zum ersten Mal seit Langem durchbrechen wir diese. Tendenz steigend. 

Lohnt sich ein SuperSpeed Golf Set auch für mich?

Was ist Ihnen ein Längenzuwachs wert? Diese Frage können nur Sie selbst vor dem Hintergrund Ihrer individuellen Ziele beantworten. Unserer Meinung nach, hat SuperSpeed 2 Zielgruppen:

  1. Mannschafts- und Turnierspieler, die ohnehin schon viel in ihr Spiel investieren und auf der Suche nach einem zusätzlichen Wettbewerbsvorteil sind.
  2. Spieler und Spielerinnen, die ihre ursprüngliche Länge mit zunehmendem Alter etwas verloren haben und deshalb 1-2 Eisen mehr ins Grün schlagen, als früher.

Wir selbst sehen uns in Kategorie 1. Wir investieren ohnehin viel in das eigene Spiel und kümmern uns um unsere Fitness, sodass es keinen großen Unterschied macht, ob wir vor und nach dem Training noch ein paar Schwünge mit den SuperSpeed Stäben machen. Umso besser, wenn wir dadurch einen zusätzlichen Vorteil im Turnier haben.

Auch wenn wir Kategorie 2 nicht aus erster Hand kennen: Wir haben ein, zwei Familienmitglieder, die an manchen Par 3’s mittlerweile den Driver aus der Tasche ziehen und Grüns aufgrund fehlender Länge nicht mehr in Regulation treffen. Ein Längenzuwachs von 5-10m ist diesem Fall sehr wertvoll, rechtfertig allerdings keine Vernachlässigung des kurzen Spiels. Die Mischung macht’s. Wer die Sicherheit, die ein gutes kurzes Spiel bietet, mit dem Spaß, der durch lange Drives entsteht, kombinieren kann, gewinnt doppelt.

Unser Fazit

SuperSpeed hat uns überzeugt. Die Stäbe passen problemlos in jedes Bag, die Übungen sind intuitiv und ziehen für den geringen Zeitaufwand, die man für die Ausführung benötigt, einen enormen Fortschritt nach sich. Zudem steckt eine Menge wissenschaftlicher Recherche hinter dem Prinzip, auf das sich die Stäbe stützen. Beides ist nicht selbstverständlich.

Unsere anfänglichen Bedenken, die sich hauptsächlich um ein verändertes Schwunggefühl, eine negative Rhythmusänderung und verschlechterte Ballkontakte drehte, haben sich nicht bestätigt. (Andernfalls würden wahrscheinlich auch nicht mehr als 350 Profis darauf vertrauen.) Aus diesem Grund können wir SuperSpeed jedem guten Gewissens empfehlen, der an längeren Schlägen interessiert und bereit ist, die Übungen 3x die Woche durchzuführen.

Ein SuperSpeed Set beinhaltet 3 Stäbe: Leicht (20% leichter, als der durchschnittliche Driver), Medium (10% leichter, als der durchschnittliche Driver) und schwer (5% schwerer als der durchschnittliche Driver). Ein Set gibt es sowohl für Herren, als auch für Damen, Senioren und Kids. Alle Übungen und Workouts sind aufgezeichnet und somit leicht zu verstehen und nachzumachen.

Das Team um Oliver Schröder, welches sich um den SuperSpeed Vertrieb hier in Deutschland kümmert, war so nett und schenkt BelowPar-Lesern die Versandkosten mit dem Gutscheincode BelowPar. Klicken Sie hier, um mehr zu erfahren oder den Gutschein direkt anzuwenden.

SuperSpeed Golf

Hebe Dein langes Spiel auf ein neues Level 

mit unserem kostenlosen eBook im Wert von 47€

Lang, knackig und präzise

Was jeder Golfer über das lange Spiel wissen muss

Diese Artikel & Videos könnten Dir auch gefallen

Putts im Sweetspot treffen
Puttübung: „Unter Par“ Drill

Beliebte Artikel aus der BelowPar Academy

3 Tipps für bessere Annäherungen
Der optimale Abschwung

Beliebte Artikel aus dem Blog

Du möchtest einen konstanten Golfschwung? Vermeide diese grundlegenden Fehler:
  • Hallo belowpar Team,
    danke für die gute Darstellung. Auch ich habe letztes Jahr damit angefangen und bin bereits im Protokoll 4 angekommen. Die Erfahrungen sind für mich durchweg positiv: deutlich bessere Durchschnittsgeschwindigkeit beim Driver (aber auch Eisen) und vor allem eine deutlich bessere Bewegung. Hab mit 66 Jahren einfach probiert was geht (mit etwas Fitness Training kombiniert). Kann den grünen Stick mit bis zu 120mph schwingen und den „normalen Driver“ mit bis zu 104mph.
    Beste Grüße, macht weiter so. Wolfgang

  • {"email":"Email address invalid","url":"Website address invalid","required":"Required field missing"}
    >