Verinnerliche diese Grundlage und Dein Spiel wird sich verbessern!

Lesezeit:  Minuten

geschrieben von Freddy

Golf ist keine einfache Sportart. Selbst die Scorekarten der Welt besten Spieler und Spielerinnen unterscheiden sich manchmal kaum von denen eines Spielers mit HCP 7 oder 8. Glaubst Du nicht? Hier sind nur ein paar der möglichen Belege, die wir dafür finden konnten:

Golf Grundlage

Ich habe mich erst vor Kurzem mit einem Teamkollegen über die Komplexität unserer Sportart unterhalten und darüber nachgedacht, wie viel es dabei tatsächlich zu beachten gibt. Ein Fußballer kann seinem Team auch dann helfen, wenn er nicht alle Positionen perfekt beherrscht. Ein Torwart muss kein begnadeter Kopfballspieler sein und ein Mittelstürmer muss nicht die besten Flanken spielen können. Auch im Basketball sind die Voraussetzungen positionsabhängig. Wer gut dribbelt und am Korb abschließt, spielt meist auf der Position des Point Guards. Von ihm wird nicht verlangt, dass er zusätzlich jeden 3 Punkte Wurf versenkt — es reicht wenn er die richtigen Jungs dafür in Szene setzt.

Um als Golfer seinem Team helfen zu können, sollten wir ein gutes Ergebnis ins Clubhaus bringen und dazu reicht es leider nicht aus, wenn wir nur einen Bereich beherrschen. Wer geniale Drives schlägt, sollte auch ein bisschen putten können und wissen, wie man den Ball aus einem Bunker befördert. Das macht den Golfsport enorm vielseitig, anspruchsvoll und Schwankungen damit völlig normal.

Schwankungen sind beim Golf völlig normal

Mit diesen Schwankungen umzugehen, ist nicht immer leicht. Gerade dann, wenn man eine wichtige Runde spielt. Die Anzahl derer, die mit diesen Schwankungen nicht zurechtkommen ist riesig. Ich persönlich drehe gefühlt jede zweite Turnierrunde mit einem Nörgler, Schlägerschmeißer oder Ausredenmurmler.

„Ich spiele sonst immer so viel besser.“

„Gestern habe ich nicht einen schlechten Schlag gemacht.“

„Mein Trainer ist schuld. Er hat mir heute morgen noch am Schwung rumgefummelt.“

Wir alle machen Fehler und haben ab und zu einen schlechten Tag. Niemand sollte sich wegen eines schlechten Scores runterziehen und die Leistung auf dem Golfplatz auf den eigenen Selbstwert übertragen. Doch das ist für viele leichter gesagt als getan.

Junge Spieler und Spielerinnen haben oft das Bedürfnis, einen schlechten Schlag durch einen ordentlichen Ausraster richtig zu stellen. „Wenn ich ausraste wissen die anderen, dass ich so einen Schlag sonst nicht mache. Sonst würde ich ja nicht ausrasten.“

Ältere Spieler und Spielerinnen neigen meiner Erfahrung nach zwar nicht zu Ausrastern, dafür jedoch deutlich häufiger zu Ausreden à la „normalerweise spiele ich besser.“

In meinen Augen sind beide Reaktionen nicht nur kindisch, sondern zudem alles andere als zielführend. Wer nach einem Schlag ausrastet, zeigt seinem Mitspieler höchstens, dass er sich nicht im Griff hat und nicht, wie erhofft, dass er eigentlich ein guter Golfspieler ist.

Ich persönlich habe nichts gegen einen kleinen Smalltalk auf der Runde. Was mich während eines Turniers jedoch überhaupt nicht interessiert, ist das Spiel eines anderen. Was mich während eines Turniers noch weniger interessiert als das Spiel eines anderen, sind dessen Ausreden und Einschätzungen.

Was vielleicht kalt und emotionslos klingt, ist eine Einstellung, die jede/r gute Spieler/in teilt, den/die ich über die Jahre kennen gelernt habe. Um voranzukommen und unsere Leistung abrufen zu können, müssen wir uns auf das konzentrieren, was wir kontrollieren. Das Spiel eines anderen sowie unsere eigenen Ausrutscher auf vergangenen Löchern gehören nicht auf diese Liste. Verzichte auf Ausreden!

Verzichte auf Ausreden!

Der Inhalt des obigen Abschnitts ist mir wichtig, sehr wichtig. Denn sobald wir verstanden haben, dass andere mit sich selbst zu beschäftigt sind, um sich für unser Spiel zu interessieren, können wir unser Ding machen. Unmissverständlich und ohne Entschuldigungen.

Wir haben vor einiger Zeit eine E-Mail von einer Leserin bekommen, die in der vergangenen Saison so gut, wie noch nie spielte und nun Schwierigkeiten hat, an die gute Leistung aus dem Vorjahr anzuknüpfen. Diese Schwierigkeiten sind oft nicht ausschließlich spielerischer Natur.

Wer sich stark verbessert, möchte nicht nur sich selbst beweisen, dass er das gute Handicap oder die vielen Turniersiege verdient hat, sondern auch den Flightpartnern, den Mannschaftskollegen oder dem Trainer. Das ist einer der Gründe für die Stagnation vieler Spieler („wenn ich mich nicht verbessere, gibt es von außen schon keine großen Erwartungen“) und der Grund, warum Profis und Leistungsgolfer oft Schwierigkeiten haben, eine Runde Golf einfach nur „zum Spaß zu spielen“ und das Ergebnis dabei auszublenden.

Von letzterem kann ich selbst ein Lied singen. Für mich ging es lange Zeit in jeder Runde darum, mir und meinem Umfeld etwas zu beweisen. „Ich spiele ein Plus-HCP, das bedeutet ich muss jede Runde unter Par spielen. Zudem betreibe ich eine Golftrainingswebseite, da sollte ich besser liefern.“

Gedankengänge, wie diese, können uns motivieren und dafür sorgen, dass wir im Training noch eine Schippe drauf legen. Im, beziehungsweise vor einem Turnier sind simple Rechnungen, wie

„Plus-HCP = jede Runde unter Par, wenn nicht, dann stimmt etwas nicht mit mir

jedoch komplett fehl am Platz und oft der Auslöser für die bereits angesprochenen Ausraster und Ausreden. Beides sorgt nicht nur dafür, dass wir uns während einer Runde keine Freunde machen — Ausraster und Ausreden verbauen uns gleichzeitig die Möglichkeit, tatsächlich besser zu werden, denn: 



Wer die Schuld bei externen Faktoren sucht und wirklich glaubt, dass „normalerweise“ alles besser läuft, der lässt eine wertvolle Lernchance liegen. Ausrutscher und Fehlschläge geben uns einen Einblick hinter die Kulissen und zeigen uns, welche Teile unseres Spiels noch nicht so stabil sind, wie wir das gerne hätten. Wenn Du nicht vorhast, den Schläger in nächster Zeit in die Ecke zu stellen, solltest Du Dein Spiel langfristig betrachten. „Normalerweise läuft alles anders“ — solche Ausreden mögen eine schwierige Runde kurzzeitig erträglicher machen, doch langfristig haben wir davon keinerlei Vorteil. Mehr noch:

Wir festigen die Gewohnheit, Fehlschläge und Ausrutscher zu entschuldigen und zu rechtfertigen. Wir festigen den Glauben daran, dass unsere Mitspieler unser Spiel werten und, dass wir unser HCP/den Erfolg nach einer schlechten Runde nicht verdient haben.

Fakt ist: Wir sind aus einem Grund dort, wo wir sind. Ein HCP fällt nicht vom Himmel. Wer das eigene HCP verbessern will, muss sich weiterentwickeln, das eigene Spiel beobachten, Lernchancen erkennen und annehmen. Einer der sichersten Wege, um dabei zu scheitern, ist das Suchen und Finden von Ausreden! Übernimm Verantwortung für Dein Spiel, zieh’ Dein Ding durch und Du wirst langfristig das Golf spielen, das Du Dir wünscht.

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