Wir fragen, 15 Top-Coaches antworten

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Wir haben nicht alle Antworten, doch wir haben definitiv die ein oder andere Frage. Viele dieser Fragen verpacken wir in Interviews, die wir hier auf BelowPar veröffentlichen. Da Interviews zu unseren beliebtesten Beiträgen gehören und wir ein Fan von Experimenten sind, haben wir uns für dieses Interview etwas anderes überlegt. 

Statt einem Golf Coach mehrere Fragen zu stellen, stellen wir mehreren Coaches eine Frage: „Was unterscheidet Deine besten Schüler von den Spielern, die regelmäßig unter ihren Möglichkeiten bleiben?“

Das ist eine Frage, die uns wirklich interessiert, weshalb wir uns 3 Monate lang (fast) jeden morgen mit einer Tasse Kaffee vor unsere Laptops gesetzt und mehrere Top-Trainer nach ihren Ideen und Ratschlägen gefragt haben.

Zu diesen Top-Trainern gehören... 

  • ehemalige Major- und PGA Tour Event Teilnehmer, 
  • Ladies PGA Tour Trainer und
  • Trainer, die mehrmals von Golf Digest zum Trainer des Jahres gewählt wurden. 

Dementsprechend wertvoll sind die Antworten, die Du im folgenden Beitrag findest.

Wenn nur 10 Golfer und Golferinnen dieses Interview lesen und nur 2 davon ernsthaft über die Inhalte und über das, was sie davon für ihr eigenes Spiel mitnehmen können nachdenken, dann hat sich unser Aufwand schon gelohnt.

Wenn Du zu diesen 2 Golfern/ Golferinnen gehörst und uns und den Trainern aus dem Interview ein Kompliment machen möchtest, dann teile den Beitrag doch über einen der folgenden Buttons.

Los geht’s — wir fragen, 15 Top-Coaches antworten:

„Was unterscheidet Deine besten Schüler von den Spielern, die regelmäßig unter ihren Möglichkeiten bleiben?“

Chris Ryan

Chris ist der Director of Coaching an der HIT Golf Academy in England und dem ein oder anderen vielleicht durch seinen riesigen YouTube Kanal bekannt. Chris unterrichtete 16 Jahre lang im Belfry Hotel & Resort, welches als 4-maliger Austragungsort des Ryder Cups bekannt wurde. Chris Website finden Sie hier.

Meiner Erfahrung nach geht es dabei um 2 Schlüsselbereiche. Zum einen haben bessere Spieler oder Spielerinnen mehr Gefühl für den Schlägerkopf und dafür, wie der Schläger an den Ball kommt. Dadurch können sie verschiedene Parameter, wie Schwungtempo, Schwungrichtung, Face Angle oder Loft verändern und anpassen. Dem Durchschnittshandicapper fällt das relativ schwer und das hindert eine Verbesserung eventuell.

Um dem entgegenzuwirken, kann ich jedem nur raten, beim Training Spaß zu haben und vor Experimenten nicht zurückzuschrecken: Hohe Bälle, flache Bälle, kurvende Bälle oder halbe Schwünge. All das hilft dabei, diesen Teil des Spiels weiterzuentwickeln.

Zum anderen haben bessere Spieler oder Spielerinnen auch eine bessere Struktur beim Training. Sie verstehen, wie sie trainieren sollten, um letztendlich besser zu werden.

Ich sehe viele Spieler, die sich verbessern könnten, allerdings nicht so trainieren, dass diese positiven Veränderungen aus dem Bereich des Möglichen, in die Realität wandern.

Bessere Spieler und Spielerinnen kommen deutlich öfter aus ihrer Komfortzone heraus. Zudem haben sie erkannt, dass Veränderung Zeit braucht und Übungen, die das Gefühl schulen, einfach unverzichtbar sind. Durchschnittliche Golfer kommen auf die Range und hoffen, dass sie besser werden. Das sind meiner Meinung nach die größten Unterschiede.

Jason Helman

Jason arbeitet unter anderem mit 6 Ladies PGA und Symetra Tour Spielerinnen sowie 6 Jungs, die auf verschiedenen Herren Touren unterwegs sind, zusammen. Für seine Leistungen als Trainer erhielt er 2010 den PGA of Canada Teacher of the Year Award, wurde mit dem PGA of Canada Professional Development Award im Jahr 2016 ausgezeichnet und gehört laut Golf Digest Magazine zu den aktuell 5 besten Trainern in Kanada. Mehr über Jason finden Sie auf seiner Website, Facebook oder Instagram.

Das ist eine gute Frage. Es gibt so viele Faktoren, die dabei eine Rolle spielen. Das größte Problem, das ich im Moment sehe, ist eine unrealistische Einstellung in Bezug auf was es heißt, besser zu werden. Leider leben wir in einer „jetzt sofort-Gesellschaft“. Jeder kann im Prinzip alles kaufen, was er/sie möchte, wenn er/sie es sich leisten kann — und manchmal sogar dann, wenn nicht.

Diese Einstellung und dieser Ansatz funktioniert auf dem Golfplatz nicht. Du kannst Fähigkeiten nicht kaufen. Fähigkeiten musst Du Dir hart arbeiten und die notwendige Zeit investieren. Manche Spieler und Spielerinnen sind dazu bereit, manche nicht. Im Endeffekt kommt es darauf an, was man sich von diesem Spiel erhofft.

Wochenendgolfer nehmen hier und da einmal eine Trainerstunde — wenn überhaupt. Die besten Schüler mit denen ich über die letzten 25 Jahre zusammen gearbeitet habe, zeichnen sich alle durch ihre Arbeitseinstellung aus und dadurch, wie sie trainieren.

Ich bin ein Fan davon, meine Schüler nicht mit Infos zu überschütten, sondern die Dinge Stück für Stück anzugehen. Das gilt für Schwungprobleme genauso wie für Schwächen im kurzen Spiel und mentale Strategien.

Ich versuche als Coach nicht, das Rad neu zu erfinden, doch ab und zu ist eine technische Aufarbeitung, beziehungsweise Umstellung notwendig. Meine besten Schüler akzeptieren das, investieren ausreichend Zeit in die Umstellung und sind sehr engagiert.

Dieses Engagement pausiert auch dann nicht, wenn sie im Büro oder zuhause sind. Zudem kommen meine erfolgreichsten Schüler immer mit einer fröhlichen Einstellung zum Training. Dieser Einsatz ist in meinen Augen unverzichtbar. 

Nur weil jemand ein Konzept verstanden hat, heißt das nicht, dass er oder sie auch tatsächlich besser wird. Deshalb mache ich alle meine Schüler — egal welche Altersstufe — für ihren Fortschritt verantwortlich. Mir ist es wichtig, dass ein Spieler versteht, dass eben dieser Fortschritt nicht ohne Blut, Schweiß und Tränen kommt.

Wer das nicht akzeptiert und denkt, er/sie könne alles und noch mehr in einer kurzen Zeit erreichen, wird langfristig nicht besser. Quick-Fix Tipps gibt es an jeder Ecke. Gerade Wochenendspieler und Spielerinnen sind dafür anfällig. Fehlende Motivation, Angst vor der Veränderung, fehlende Trainingsgewohnheiten oder auch Zufriedenheit mit der jetzigen, spielerischen Situation können Gründe dafür sein.

Ich finde, das beste is, wenn man direkt mit einem Trainer zusammenarbeitet. Tipps aus dem Fernsehen, aus Magazinen, aus YouTube oder Vimeo Videos helfen einem Spieler nur selten und sind oft voller Informationen, die nicht auf die individuelle Situation eines Spielers oder einer Spielerin zutreffen. Dasselbe gilt für Freundesgruppen, die sich gegenseitig Tipps geben, ihre Schwünge auf Video aufnehmen und analysieren.

Letzteres ist sehr amüsant, denn irgendwann kommen die meisten selbst auf den Trichter und verstehen, dass ein Blinder keinen anderen Blinden führen kann.

Unabhängig davon — im Endeffekt geht es darum, was man sich von diesem Sport erhofft. Eins ist sicher: Wer besser werden will, muss sich dazu verpflichten, weiterzulernen und die eigene Angst vor der Veränderung ablegen.

Randy Sparks

Randy Sparks ist der Director of Instruction an der Purestrike Golf Academy in Destin, Florida. Randy ist auf FacebookInstagram und Twitter unterwegs.

Der größte Unterschied ist die Verpflichtung zu einem stetigen Lernprozess. Im Jugendgolf ist dieser auf Hochtouren. Aufgrund des zunehmenden Alters, anderer Verpflichtungen und zeitlichen Einschränkungen nimmt dieser im Laufe der Zeit etwas ab — Spieler stagnieren.

Das muss allerdings nicht so bleiben. Wer sich dem besserwerden verpflichtet, dem Lernprozess vertraut und ihn einhält, kann auch später noch den Fortschritt erzielen, wie zu Beginn der Laufbahn.

Sam Goulden

Sam unterrichtet in Manhattan Beach, Kalifornien. Seine Website ist samgouldengolf.com. Zudem ist Sam auf Instagram unterwegs.

Es sind 3 Dinge, die meine Schüler besser machen:

  1. Eine vernünftige Einschätzung der eigenen Leistung
  2. Zielsetzung inklusive einem Plan, um diese Ziele zu erreichen
  3. Ständiges Feedback, um sicherzugehen, dass sie auf dem richtigen Weg sind

Weil mir Punkt Nr. 3 so wichtig ist, habe ich eine private Facebook Gruppe ins Leben gerufen. Golfer können darin mit mir interagieren und sich gegenseitig austauschen. Wenn jemand eine Frage hat und ich diese innerhalb der Gruppe beantworte, hilft das meistens mehr als nur einer Person und regt neue Fragen an.

Zudem ist es extrem wertvoll, andere leidenschaftliche Spieler, die einen ähnlichen Weg gehen, beobachten zu können. 

Am Ende des Tages geht es darum, dass Du Dein Spiel kennst, dass Du weißt, wo Du hinwillst und wie Du das anstellen willst. Wertvolles Feedback (und — sofern möglich — eine Gruppe aus Gleichgesinnten, die sich gegenseitig motivieren) ist auf diesem Weg unverzichtbar.

Cyrus Janssen

Cyrus war 5 Jahre lang der Head Pro im chinesischen Sheshan International Golf Club. Cyrus lebt und unterrichtet mittlerweile in Richmond, Kanada. Seine Website und seinen Instagram Account finden Sie hinter den orangenen Links. 

Meine besten Schüler sind diszipliniert genug, regelmäßig zu trainieren und an sich zu arbeiten. Erfolg beim Golf erfordert viele Trainingsstunden innerhalb verschiedener Aspekte. Wir können ein oder zwei Aspekte meistern und trotzdem ein furchtbares Ergebnis ins Clubhaus bringen, weil uns eine Schwachstelle das Genick bricht. Gute Drives und starke Bunkerschläge helfen uns nicht, wenn wir das Loch nicht finden und schlecht putten.

Deshalb arbeiten meine besten Schüler an ihren Schwachstellen mit dem Ziel, diese in Stärken zu verwandeln. Wochenendspieler tun das nur selten und arbeiten hauptsächlich an den Aspekten, die sie mögen und die ihnen liegen. Meistens ist das der Driver.

Das ist allerdings nicht alles. Meine besten Schüler, beziehungsweise sehr gute Spieler im Allgemeinen, widmen 70% ihrer Trainingszeit dem kurzen Spiel. Spieler, die noch viel Luft nach oben haben, tun das nicht.

Zu guter Letzt würde ich sagen, dass eine Pre-Shot Routine und ein klarer Plan vor jedem Schlag ein weiteres Erfolgsgeheimnis sehr guter Spieler ist. Wochenendspieler haben nur in den wenigsten Fällen einen Plan vor dem Schlag. Die meisten hoffen einfach auf das Beste, wenn sie den Ball ansprechen.

Martin Chuck

Martin Chuck beriet und coachte nicht nur Ryder Cup Teilnehmer, PGA Tour und Major Sieger, sondern gründete mit der Tour Striker Golf Academy im US-Bundesstaat Arizona auch eine der erfolgreichsten Golf Akademien des Landes. 

Ich denke, der Unterschied liegt in ihrem Wunsch nach Verbesserung. Mit einem Trainingsplan erreichen die meisten den Erfolg, den sie sich wünschen. Es gibt keine "magischen Tipps" beim Golf — nur gute Informationen, deren Anwendung und ein Team aus Unterstützern.

Bo Harris

Bo unterrichtet in Knoxville, Tennessee und wurde von lessons.com 2 Jahre in Folge zum besten Trainer der Plattform gewählt. Bo findet man online am besten auf Instagram oder seiner Website.

Ich habe zwei Antworten auf diese Frage.

Meine besten Schüler trainieren nur die spezifischen Dinge, die sie auch tatsächlich benötigen und trainieren sollten. Viel zu viele Spieler verirren sich in der Welt der „Massenanleitung“ und versuchen Dinge zu beheben, die sie gar nicht beheben müssen. Meistens in Bezug auf die Technik.

Meine besten Schüler sind zudem sehr engagiert und schicken mir Schwungvideos, die sie im Büro oder in der Garage aufgenommen haben. Ich habe einmal sogar ein Video vom Strand erhalten. Wer wirklich besser werden will, findet einfach die Zeit dazu und sieht Möglichkeiten dort, wo andere keine sehen.

Elie Anquetil

Elie unterichtete die Golf Teams an der kanadischen Laval University und lebt mittlerweile in Belmont, Massachusetts.

Meine besten Schüler nehmen das Training sehr ernst, achten auf Details und sind zudem sehr offen für Neues.

Richard Woodhouse

Richard unterrichtet südlich von Brisbane und wurde 2016 von der australischen PGA zum Trainer des Jahres gewählt. 2013 und 2015 erhielt er die Auszeichnung für den besten Trainer in Queensland. Seine Website finden Sie hier. Zudem ist Richard auf Instagram aktiv. 

Der größte Unterschied besteht darin, wie sich ein Spieler oder eine Spielerin auf ein großes Event vorbereitet. Wer nicht besser wird, dem fehlt sehr wahrscheinlich die notwendige Struktur im Training. Meiner Erfahrung nach kann das sehr frustrierend wirken und führt schlussendlich dazu, dass man sich nicht weiterentwickelt.

Ich habe im folgenden ein paar Dinge aufgelistet, die als gute Richtlinie dienen und die jeden Golfer besser machen, wenn er oder sie sich engagiert daran orientiert und sich von einem Trainerteam helfen lässt.

Ein Tipp aus Sicht des Trainers: Je mehr Daten wir Coaches sammeln können, desto einfacher fällt es uns, die Entwicklung des Schülers voranzutreiben. Ich kann jedem daher nur empfehlen, privat gesammelte Statistiken mit dem Trainer zu teilen.

Wie bereits angesprochen, die Richtlinien, an denen wir uns innerhalb meiner Academy orientieren, sind:

1. Vorbereitung und Planung. Das beinhaltet die folgenden Punkte:

  • Zielsetzung
  • Trainingsplanung
  • Einteilung
  • Aktionspläne

Die Zielsetzung hilft den Schülern zu verstehen, wo die Reise hingehen soll. Die Trainingsplanung identifiziert die Fähigkeiten, die wir trainieren müssen, um das Ziel zu erreichen. Einteilung und Aktionspläne sind auf den Spieler oder die Spielerin zugeschnitten. Dabei orientieren wir uns am Zeitplan des Schülers und gehen sicher, dass wir das Training so strukturieren, dass wir dann am besten spielen, wenn es darauf ankommt. Zudem schauen wir, wie wir eventuelle, technische Eingriffe timen und wann wir in einem wettbewerbsorientierten Umfeld trainieren.

2. Den Plan in Aktion bringen. Dabei wollen wir

  • Fähigkeiten aufbauen
  • in einem wettbewerbsfähigen Umfeld trainieren
  • Fehler identifizieren und
  • Selbsterkenntnis kultivieren

Jeder Trainingsplan hat diese Dinge gemeinsam. Wir wollen immer bestimmte Fähigkeiten sowie das Selbstvertrauen des Spielers aufbauen, um beides schließlich auf den Platz, beziehungsweise ins Turnier übertragen zu können.

Gerade fortgeschrittene Spieler sollten darauf achten, wo und ob sich bestimmte Fehler bemerkbar machen, um diese dann mithilfe effektiver Übungen (sofern nötig) ausmerzen zu können. Eine solide Selbsterkenntnis ist dazu unverzichtbar.

James Lockrose

James unterrichtet in England und hat neben zahlreichen Profispielern nur eine Hand voll Amateure als Schüler. Klicken Sie hier um unser vollständiges Interview mit James zu lesen.

Die meisten meiner Schüler sind als Profis auf sogenannten Satelliten Touren unterwegs und haben den Golfsport zum Beruf gemacht. Wie jeden anderen Beruf, sollte man auch diesen Job ernst nehmen und wie bei jedem anderen Beruf, sollte man auch hier sehr diszipliniert vorgehen.

Die Jungs, die im Moment besser sind, als andere, haben das verstanden und gehen sehr systematisch vor, haben einen klaren Plan und arbeiten das ganze Jahr an ihrem Spiel.

Zudem schlägt keiner einen Ball bis er nicht komplett bereit dafür ist und noch nicht alle Informationen hat. Das bedeutet, dass alle sehr viel Wert auf die Schlagvorbereitung legen — auch im Training. Niemand von ihnen geht auf die Übungsanlage ohne ein klares Ziel für die Trainingseinheit zu haben und ohne zu wissen, was sie am Ende erreicht haben wollen.

Selbstverständlich gibt es immer den einen, der etwas eigenwillig ist, nicht viel trainiert und trotzdem irgendwie durch kommt, doch die absolute Mehrheit legt viel Wert auf Planung und Disziplin.  

Ryan Kennedy

Ryans Erfolgsliste ist lang. Als Trainer wurde er von Golf Digest 4 Jahre in Folge zu einem der besten Trainer im US-Bundesstaat Kalifornien gewählt, er hält mehrere Platzrekorde und nahm 2015 an der PGA Championship — dem 4. Major der Saison — in Whistling Straights teil. Mehr über Ryan erfahren Sie auf seiner Website.

Meine besten Schüler werfen das traditionelle Bälle schlagen (30 7er Eisen, 30 Driver) über Bord und ersetzen es durch ein funktionelleres Training. Dabei steigern sie die Herausforderungen regelmäßig. Diese Herausforderungen reichen von halben, langsamen Schwüngen ohne Ziel bis zu willkürlichen Schlägen.

Zudem übernehmen meine besten Schüler für jeden Schlag die volle Verantwortung. Es zählt auch im Training, wie und wohin der Ball fliegt — so wie auf dem Platz.

Bessere Spieler finden einen Bewegungsablauf, der für sie funktioniert und verbringen ihre Zeit dann damit, diesen zu verbessern. Spieler mit hohen Handicaps verändern ihren Schwung von Schlag zu Schlag — je nachdem wo der Ball hinflog. Sie reagieren, statt proaktiv zu trainieren: „Schlag ihn bloß nicht so wie den letzten Ball“.

Peter Finch

Peters 150.000+ YouTube Kanal Abonnenten sprechen für sich. Peter teilt sein Wissen als Teaching Pro an der Quest Golf Academy im englischen Burnley dort gleich mehrmals die Woche und coacht seine Zuschauer online über alles, was mit dem besser werden zu tun hat. 

Was meine besten Schüler von den anderen abhebt, ist die Bereitschaft Ziele zu setzen und diese mit Energie zu verfolgen. Jeder, der in die Trainerstunde kommt, will sich verbessern. Das Wichtigste ist zu wissen, was man wirklich will.

Ein klares Verständnis davon, was man will, bringt einen Golfer in die richtige Richtung. Zudem ist eine lernbereite Einstellung unverzichtbar: Neue Ideen aufzunehmen und bereit zu sein, die Infos und Ideen aufzunehmen, ist extrem wichtig.

Wenn Du eine Trainerstunde mit Vorurteilen beginnst, bist Du nicht offen für neue, frische Ideen. Das führt dazu, dass wir eine Veränderung ablehnen, einfach nur, weil sie sich zu Beginn nicht gut anfühlt.

Richard Spence

Richard unterrichtete zunächst an der englischen Ostküste und zog 2011 nach Bangkok, wo er als erster Trackman Master ausgezeichnet wurde. Seit Januar 2017 ist Richard der Head of Instruction an der Leadbetter Indoor Golf Academy in Bangkok. Hier finden Sie Richards Instagram Account. 

Ich würde sagen, dass meine besten Schüler offener sind, etwas Neues zu lernen, Fragen zu stellen und Übungen durchführen, die ihnen das richtige Gefühl der neuen Bewegung näher bringen. Der Durchschnittsgolfer geht auf die Range, schlägt 2 Stunden lang Bälle ohne dabei einen Plan zu haben oder sich selbst zu fragen:

"Was will ich in dieser Trainingseinheit erreichen?"

Je mehr ich unterrichte, desto eher kann ich sagen, dass ein Schüler, der offen dafür ist, Neues zu lernen, fast jedes Ziel erreichen kann. Eine "verschlossene" Einstellung schafft das nicht.

Matt Fisher

Matt unterrichtet in ganz Nordamerika... oder eben da, wo man ihn braucht. Matt spielte zu College Zeiten für die San Diego State University und teilt seine Erfahrungen nun auf seinem Blog oder seinem YouTube Kanal.

Ein Wochenendspieler trainiert ein paar Minuten mit einer bestimmten, neuen Übung und wenn er/sie nicht schon nach kurzer Zeit ein positives Ergebnis sieht, hakt er/sie die Übung ab und macht alles wieder, wie gehabt. Dabei vergessen viele Spieler, dass sie nach einer Schwungänderung im Prinzip wieder bei 0 anfangen. Veränderungen brauchen Zeit. Der Körper muss sich daran gewöhnen.

Der Treffmoment, der tiefste Punkt des Schwungs und so viel mehr ist nach einer Änderung einfach anders — wir brauchen etwas Zeit, bis sich Körper und Kopf an die neue Bewegung gewöhnt haben.

Meine besten Schüler werfen eine neue Übung, beziehungsweise eine neue Technik nicht sofort über Bord, sondern halten durch, stecken die notwendige Zeit in ihr Training und vertrauen mir als Trainer. Dabei nehmen sie in Kauf, dass sie kurzzeitig einen Schritt zurück machen und schlechte Bälle schlagen.

Zudem stecken sie unheimlich viel Zeit in ihr kurzes Spiel. Dadurch müssen sie sich auch keinen Kopf über eventuell Schwungänderungen machen, denn sie wissen, dass sie auf dem Platz scrambeln und das Par retten können — auch, wenn sie den Ball nicht gut treffen.

Ronnie Lindeskov

Ronnie unterrichtet an der Barsebäck Golf Academy in Schweden. Der Barsebäck GC richtete 2003 den Solheim Cup und insgesamt 13 European Tour Events aus, darunter das Nordea Masters 2017.

Die investierte Trainingszeit unterscheidet meine besten Schüler von denjenigen, die ihr Potential nicht vollständig ausschöpfen. Dabei geht es nicht nur um den absoluten Trainingsaufwand, sondern auch darum, wie ein Spieler oder eine Spielerin diese Zeit nutzt — auf dem Platz, wie auf dem Übungsareal.

2 abschließende Worte

Wir möchten diesen Artikel nicht einfach beenden, ohne noch ein paar abschließende Worte darüber zu verlieren. Zunächst einmal hoffen wir, dass Dir der Artikel gefallen und — noch viel wichtiger — dass Du die ein oder andere Anregung daraus mitnehmen konntest. In diesem Zuge möchten wir uns noch einmal ausdrücklich bei allen Coaches für ihre Zeit und Expertise bedanken! 

Das fiel uns auf:

So unterschiedlich die Antworten der Pros auch waren, niemand nannte die Technik als ausschlaggebendes Erfolgsgeheimnis. Wie ein Spieler oder eine Spielerin trainiert, sich auf den Schlag vorbereitet und diesen analysiert ist genauso wichtig, wie Klarheit, Verständnis und die Fähigkeit, die Dinge auszublenden, die am Ende der Runde nichts am Score ändern.

Cyrus Janssen spricht davon, dass seine besten Schüler 70% ihrer Trainingszeit dem kurzen Spiel widmen. Bo Harris empfiehlt uns, die Dinge zu identifizieren, die auf unsere individuelle Situation zutreffen und Martin Chuck erinnert uns noch einmal daran, dass es keinen magischen Tipp gibt, der über Nacht alles verändert. Wer ein tiefsitzendes Verlangen nach weniger Schlägen hat, findet einen Weg, dieses Ziel zu verwirklichen.

Einen Weg möchten wir Dir zum Abschluss dieses Beitrags vorstellen: Unsere 10 Schläge weniger Roadmap.

Die 10 Schläge weniger Roadmap basiert auf den Antworten aller 15 Pros und hat das Ziel, Dir die Dinge, Aspekte und Gewohnheiten aufzuzeigen, die Du in der kommenden Saison trainieren, verbessern, aufnehmen oder ablegen solltest, um letztendlich den Erfolg zu haben, den Du Dir wünschst. Unter dem folgenden Vorschau-Bild kannst Du Dir die Roadmap auch herunterladen und ausdrucken. 

10 Schläge weniger Roadmap

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