Freddys Coach im College hat alles unter 100m als die „Scoring Zone“ bezeichnet. Und das zu Recht. Alle guten Spieler schlagen ähnliche Drives und treffen ähnlich viele Grüns. Der Schlüssel zu einem guten Score liegt daher oft im kurzen Spiel.
Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Beitrags führt Jon Curran die PGA Tour Statistik für die besten Annäherungsschläge unter 100 m an. Currans durchschnittlicher Annäherungsschlag unter 100m liegt ~3,9 m (12 Fuß, 10 Inches) am Loch.
2016 führte Cameron Smith dieselbe Statistik mit einem Durchschnitt von ~3,7 m (12 Fuß, 3 Inches) an.
Die Besten auf der PGA Tour lochten 2016 im Schnitt 60% aller Putts aus 3 m ein. Aus 6 – 7,5 m nur noch 22%. Autsch! Hiervon können wir 2 Dinge lernen:
- Es bringt nichts, sich über verpasste Putts aus über 5 m zu ärgern, denn die Wahrscheinlichkeit, dass selbst die besten der Welt aus dieser Entfernung treffen, ist geringer, als allgemein angenommen.
- Je näher wir am Loch liegen, desto besser unser Score.
Stellen Sie sich vor, Sie hätten nach jedem durchschnittlichem Annäherungsschlag einen 4 m Putt. Wo wäre Ihr Handicap in den nächsten 3, 6 oder 12 Monaten?
Doch das ist leichter gesagt als getan. Wir haben festgestellt, dass es grundsätzlich 2 Arten von Spielern gibt. Die, die ein systematisches Vorgehen bevorzugen und die, die sich eher auf ihr Gefühl verlassen.
Systematisches Vorgehen
Ein systematisches Vorgehen haben wir hier im Zusammenhang mit Pitches schon einmal vorgestellt. Systematisch vorzugehen bedeutet, sich eine Tabelle wie die untenstehende anzulegen und die Werte, beziehungsweise Schlaglängen durch häufiges Wiederholen zu verfeinern. Ein Trackman ist dazu die ideale Hilfe. Wer durch den Trainer keinen Zugang zu einem Trackman hat, nutzt am besten einen Laser oder orientiert sich an den Entfernungsschildern auf der Driving Range.
Halber Schwung | ¾ Schwung | Voller Schwung | |
Lob Wedge | |||
Sand Wedge | |||
Gap Wedge | |||
Pitching Wedge |
Tragen Sie Ihre jeweiligen Schlaglängen mit halben, dreiviertel und vollen Schwüngen in das entsprechende Kästchen ein und Sie vermeiden zukünftige Ratespiele, wenn Sie auf dem Golfplatz eine bestimmte Entfernung vor sich haben.
Wichtig ist jedoch, dass Sie für sich zuvor definieren, wie sich ein halber, ein dreiviertel großer und ein voller Schwung jeweils anfühlt. Ein halber Schwung fühlt sich für Spieler mit tendenziell langem Rückschwung anders an, als für Spieler mit einem tendenziell kurzen Rückschwung.
Gefühl
Ausgefüllt und nach und nach verfeinert, gibt Ihnen die oben aufgeführte Tabelle einen guten Anhaltspunkt. Um ein Meister unter 100 m zu werden, ist (Ball-) Gefühl allerdings unabdingbar. Eine super Methode, um das eigene Gefühl für Schläge innerhalb und um 100 m herum zu schulen, ist das Nutzen eines Schlägers um mehrere, verschiedene Distanzen anzuspielen.
- Schnappen Sie sich einen Schläger und spielen Sie einen Ball auf ein 125 m entferntes Ziel.
- Spielen Sie nun ein 115 m entferntes Ziel an, ohne den Schläger zu wechseln.
- Wiederholen Sie den Vorgang für 105 m.
- Wiederholen Sie den Vorgang bis Sie bei 75 m angekommen sind.
- Wechseln Sie nun den Schläger und arbeiten Sie sich erneut in 10 m Abständen von 125 m bis 75 m nach unten.
- Fliegt ein Schläger keine 125 m, so passen Sie Ihre Anfangsdistanz einfach dem jeweiligen Schläger an.
Die Chancen stehen gut, dass Sie manche (wenn nicht alle) Distanzen mit einem Schläger anspielen, den Sie unter normalen Umständen auf dem Golfplatz so nicht verwenden würden. Genau darum geht es. Sie schulen Ihre Kreativität und lernen intuitiv Golf zu spielen.
Quick Tipp: Um kurze Distanzen auch mit einem längeren Schläger anspielen zu können, gibt es folgende Möglichkeiten. Greifen Sie den Schläger kürzer, verringern Sie das Schwungtempo oder verringern Sie die Schwunggröße. Auch hierbei gilt: Erst durch ausprobieren findet sich das individuell Passende.
Mehr Übungen für allerlei Schläge unter 100 m finden Sie in unserer 7 Tage Kurzspiel Challenge.