Wie eine Routine Ihnen weiterhilft

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Eine Routine wird oft in Verbindung mit einer Pre-Shot Routine, sprich einer Routine vor dem Schlag in Verbindung gebracht. Eine immer wiederkehrende Sequenz von Aktionen ist allerdings auch nach dem Schlag, als sogenannte Post-Shot Routine von großer Wichtigkeit. Warum, das verraten wir Ihnen in diesem Beitrag.

Wer sich des Öfteren mit Profigolf beschäftigt, wird festgestellt haben, dass jeder Profi eine individuelle Routine nutzt, um Schläge vor- und nachzubereiten. So eine Routine ist immer dieselbe und hat zudem das Ziel den Fokus zu erhöhen, sowie dem Golfer Sicherheit und Konstanz zu geben. Das wirkt sich gerade in Drucksituationen positiv aus.

Um das zu verdeutlichen stellen Sie sich vor, wie Herr Mustermann über 16 Löcher fehlerfreies Golf spielt und die Chance hat, das Turnier mit weiteren Pars auf der 17 und der 18 zu gewinnen. Er verpasst das Birdie auf der 17 knapp und muss nun einen schwierigen Putt zum Par auf der 18 lochen. Wenn Herr Mustermann in solch einem Fall keine eingefleischte Pre-Shot Routine hat, auf die er zurückgreifen kann, ist es wahrscheinlicher, dass er in Hektik und Nervosität verfällt. Er möchte auf Nummer sicher gehen und schaut sich den Putt von allen Seiten an, um kein Detail zu übersehen. Da jeder Winkel von dem er sich den Putt anschaut einen unterschiedlichen Blick auf den Putt offenbart, wird Herr Mustermann unsicher. Er steht letztendlich nicht komplett hinter seiner Entscheidung und verpasst den Putt.

Eine Pre-Shot Routine soll genau das verhindern. Ein geregelter Ablauf, dem Sie in jeder Situation folgen, stellt sicher, dass Sie sich während Ihrer Vorbereitung auf das Wichtigste konzentrieren, Überflüssigem keine Beachtung schenken und sich dadurch nicht aus der Ruhe bringen lassen. Beachten Sie allerdings, dass Sie die im Regelwerk verankerten 40 Sekunden zur Schlagvorbereitung nicht überschreiten.

Beginnen Sie mit einer kurzen Analyse der Lage und der Messung der Entfernung zum Ziel. Treffen Sie daraufhin eine Schlägerwahl, visualisieren  Sie den Schlag, führen ein bis zwei Probeschwünge durch und nehmen Ihren Stand ein. Auch die Zeit, die Sie über dem Ball stehen, sollte nicht variieren und einem festen Ablauf folgen. Ein, zwei tiefe Atemzüge und ein letzter Blick zum Ziel sind oft nicht verkehrt. Lassen Sie uns jedoch für einen Moment zurück spulen und noch einmal genauer auf das Visualisieren eingehen.

Wir können Ihnen im diesen Zuge diesen Beitrag für weitere Informationen und Techniken zum Visualisieren nur empfehlen. Das Visualisieren ist ein wichtiger und aus dem Profigolf nicht mehr wegzudenkender Bestandteil jeder Pre-Shot Routine. Grund dafür ist der Fokus, mit dem wir an etwas herangehen. Stellen wir uns unser gewünschtes Endresultat vor, so fokussieren wir uns auf etwas Positives und geben unserem Körper und unserem Unterbewusstsein eine genaue Zielvorstellung. Wir lassen uns weniger leicht ablenken und sind mit der Aufmerksamkeit bei dem, was wir mit dem nächsten Schlag erreichen möchten. Was das für Auswirkungen hat, soll folgendes Beispiel verdeutlichen:

Angenommen jemand gibt Ihnen die Aufgabe auf einer absolut geraden Linie von der einen Ecke des Raumes zur anderen zu laufen. Das ist selbstverständlich kein Problem für Sie, doch was wenn Ihnen die Person plötzlich einen Stuhl in den Weg stellt? Da Sie Ihr Ziel kennen, ist auch das kein Problem, denn Sie können einfach und ohne großartig nachzudenken um den Stuhl herumgehen und danach wie gewohnt weiter zur anderen Ecke des Raumes gehen. Kennen Sie Ihr Ziel jedoch nicht, so bleiben Sie wahrscheinlich vor dem Stuhl stehen und wissen nicht weiter.

Unser Körper ist in der Lage Hindernisse zu umgehen, wenn das gewünschte Endresultat klar ist und im Fokus unserer Aufmerksamkeit steht. In diesem Fall wissen Sie, dass Sie von der einen in die andere Ecke möchten und finden daraufhin eine Lösung, wenn sich etwas zwischen Sie und Ihr Ziel stellt. Ähnlich beim Visualisieren auf dem Golfplatz. Sie trimmen Ihren Körper durch die Vorstellung des gewünschten Endresultates auf Erfolg, indem Sie den Fokus auf das Wesentliche richten: Ihr Ziel. Je mehr Sinne Sie in den Prozess mit einbeziehen, desto besser. Manch einer schaut zur Fahne und stellt sich vor, wie sein Ball direkt daneben einschlägt, ein anderer folgt seinem imaginären Ball durch die Luft bis zum gewünschten Landepunkt und wieder ein anderer umkreist das Ziel gedanklich mit einem roten Kreis.

Dieses klassische Gerüst einer Routine ist selbstverständlich individuell veränderbar. Wie mit so vielem im Golf gilt es auch hier zu experimentieren und Neues auszuprobieren, um die für Sie persönlich bestmögliche Routine zu finden.

Eine Post Shot Routine, sprich eine Routine nach dem Schlag ist ebenso wichtig, wie eine Routine zur Vorbereitung auf den Schlag. Wir bewerten unsere Leistung bei Schlägen gern unmittelbar nach der Ausführung und setzen dabei positive, oder negative Impulse. Wir Menschen merken uns Dinge zudem umso besser, wenn wir Sie mit einer Emotion verbinden.

Daher werden wir einen Schlag ins Wasser, bei dem das Eisen gleich hinterher flog deutlich länger in Erinnerung behalten, als einen Schlag ins Wasser, den wir unkommentiert wahrgenommen haben. Das ist ein Phänomen, das Sie nutzen sollten. Machen Sie es sich zur Gewohnheit gute Schläge nach der Ausführung mit einer positiven Emotion zu verbinden. Solch eine Emotion kann der Gedanke an einen schönen Urlaub in der Vergangenheit sein, aber auch ein kurzes „Yes“, das Ballen der Faust, oder das Summen Ihres Lieblingsliedes helfen dabei, den zuvor ausgeführten Schlag längerfristig im Gehirn zu verankern.

Wie Sie sich nach einem Schlag verhalten kann Ihr Spiel in die eine, als auch in die andere Richtung lenken. Lassen Sie daher schlechte Schläge unkommentiert und vermeiden Sie Wutausbrüche. Selbst Profis machen Fehler. Wutausbrüche, negative Gedanken, sowie negatives Verhalten fallen unter die Kategorie „Wut“ und sorgen ebenfalls für eine detailliertere und längerfristige Speicherung des Schlages. So positiv und hilfreich dieser Effekt bei guten Schlägen ist, so destruktiv ist er in Zusammenhang mit schlechten Schlägen. Denn wer erinnert sich kurz vor einem wichtigen Putt schon gerne daran, wie er einen ähnlichen Putt verpasst hat? Leider wirken negative Gedanken zudem intensiver als positive.

Analysieren Sie stattdessen, was die Ursache des missglückten Schlages war, visualisieren Sie eine korrekte Ausführung und konzentrieren Sie sich darauf, wie Sie beim nächsten Schlag am besten vorgehen. Führen Sie eventuell einen weiteren Probeschwung durch. Dadurch vermeiden Sie unmittelbar nach dem Schlag in eine Negativspirale abzudriften, die zu dekonstruktiven Selbstgesprächen führt. Ihr Score wird es Ihnen danken.

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