2 Profitipps für das Training im Herbst und Winter

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Kennst Du die My Game Serie, die Tiger Woods zusammen mit GolfTV veröffentlichte?

Tiger nimmt uns darin mit auf seinen Heimatplatz in Jupiter, Florida, erklärt wie er verschiedene Schläge spielt, wie er trainiert und was sich für ihn durch seine Rückenprobleme verändert hat.

Einige der Videos sind zu Marketingzwecken auch auf YouTube. Dort sind wir vor kurzem auf den zweiten Teil der Serie aufmerksam geworden — was bei uns zu der Frage führte, ob wir nicht noch mehr Videos finden, in denen Profis und Proetten über ihr Training sprechen.

Rund 3 Stunden später hatten wir gefühlt alles geguckt, was das Internet zu bieten hat.

2 Dinge sind uns dabei besonders aufgefallen:

#1: Auch Golfprofis orientieren sich nach oben

Wir alle standen schon einmal auf der Range neben jemandem, der den Ball besser traf als wir. Wahrscheinlich hast auch Du Dir in so einer Situation gewünscht, Du könntest ein bisschen mehr so spielen, wie er oder sie neben dir.


Was uns in diesem Moment jedoch nicht in den Sinn kommt ist, dass sie sich ebenfalls „nach oben“ orientiert. Auch ihr Spiel hat Ecken und Kanten, die sie versucht, abzurunden. Und auch sie hat ein Vorbild, das sie bewundert.


Vielleicht eine Proette auf der Ladies PGA Tour.


Vielleicht ein bekanntes Gesicht auf der Herren Tour.


Und wer genau hinschaut, merkt auch hier, dass Profis und Proetten jederzeit besser werden wollen.
Der US Open Champion aus dem Jahre 2010, Graeme McDowell, meinte einmal, dass die Straße zum Erfolg stets im Bau ist. Nicht nur hat er damit vollkommen Recht, er schenkt uns mit diesem Zitat gleichzeitig einen schönen Leitfaden, der uns hilft, über unser eigenes Spiel nachzudenken.


Viele von uns konzentrieren sich auf das nächste Turnier, die nächste Runde, die nächste Herausforderung. Der Schwung soll in erster Linie für das nächste Wochenende sitzen. Was danach kommt, ist erst einmal egal.


Im Gegensatz zu vielen Amateuren, gehen die meisten Profis ihr Training im Herbst und Winter genauso bewusst an, wie zur Hochsaison im Sommer.


Rory McIlroy meinte im Vorfeld des Masters 2019, dass es ihm nicht mehr so sehr um ein einziges Turnier geht, sondern darum, dass er „sein Handwerk“ zunehmend meistert.


Der Punkt ist:


Der Golfsport hat kein Ende. Turniere haben ein Ende. Saisons haben ein Ende. Doch wenn wir nicht vorhaben, unsere Schläger übermorgen auf Ebay zu verschleudern und den Platz nie wieder zu betreten, dann sollten wir unser Spiel — und den Prozess des Besserwerdens — langfristig betrachten.

„Warum kurvt mein Ball? Wo beginnt diese Fehlerkette? Und welche Schritte muss ich durchlaufen, um aus meiner Kurve einen knackigen, geraden Ballflug zu machen?“... 

...statt 

„oh cool, ein Video mit 3 Übungen gegen den Slice. Das probiere ich.“

Ersteres ist etwas aufwendiger, führt jedoch dazu, dass wir dort ansetzen, wo es zählt. Letzteres sorgt dafür, dass wir nach der scheinbar nächstbesten Lösung greifen und einen Fehler mit dem nächsten kompensieren. 

Die Besten der Besten sind bereit, den ersteren der beiden Wege zu gehen. Auch wenn dieser vielleicht nicht sofort sichtbare Ergebnisse mit sich bringt. 

#2: Techniktraining macht nur einen Teil des Trainings bei Golfprofis aus

Rory McIlroy spricht im folgenden Video davon, dass er sich auf der Range mehrere Aufgaben stellt. 

,,Ich spiele ein Ziel an und stelle mir vor, dass es sich dabei um eine Fahne handelt, die hinten rechts im Grün steckt. Ich darf also auf keinen Fall rechts landen.‘‘

Wenn Du auf diese Weise 9 Bälle spielst, hast Du ein super effektives Trainingsspiel. Gib Dir für jeden Ball, der zwischen Fahne und 10m links der Fahne aufkommt, 1 Punkt. Zieh einen Punkt ab, wenn du das Ziel auf der ,,falschen‘‘ Seite verfehlst.

Variiere die imaginäre Situation und damit die Aufgabe, die Du Dir auf der Range stellst, dabei von Schlag zu Schlag.

Manchmal stellst Du Dir vor, die Fahne steckt rechts hinten im Eck. Manchmal steckt die Fahne knapp hinter einem Wasserhindernis. Punkte gibt es nur für einen Ball, der Pin-high oder hinter der Fahne aufkommt. Zu kurz und Du ziehst einen Punkt ab.

Die Möglichkeiten für Trainingsspiele, wie diese, sind nahezu endlos — und dazu super effektiv. Es braucht Zeit bis sich eine neue Bewegung so im Unterbewusstsein festsetzt, dass wir diese auf dem Platz zuverlässig abrufen können.

Doch wer den Platz auf die Range holt, beschleunigt diesen Prozess. Denn auch wenn die Bewegung grundsätzlich dieselbe ist:

Vor jedem Schlag auf dem Platz müssen wir eine Entscheidung treffen. Ziel, Optik und Winkel zum Ziel verändern sich.

Verliere das nicht aus den Augen, wenn Du an Deiner Technik feilst!

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