Das technische A und O für erfolgreiche Putts – 3 Übungen

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Die Stellung der Schlagfläche im Treffmoment ist ausschlaggebend für den Erfolg Ihrer Putts und wird oft als das A und O der Putt-Technik beschrieben. Im Laufe der Zeit gewinnt jeder Golfer ein Gefühl für verschiedene Grüns und deren Breaks. Ist man in der Lage, den Break eines Putts richtig einzuschätzen, so ist es von entscheidender Bedeutung, dass der Ball auch auf der gewünschten Linie startet.

Es ist quasi selbsterklärend, dass der Putter im Treffmoment bestenfalls neutral, sprich weder geöffnet noch geschlossen, an den Ball kommen sollte. Eine schon um wenige Grad geöffnete oder geschlossene Schlagfläche kann starke Abweichungen des Putts herbeiführen. Durch eine neutrale Schlagfläche im Treffmoment, erhöht sich die Konstanz Ihrer Putts und damit verbessert sich Ihre Kontrolle auf den Grüns. Im Folgenden möchten wir 3 effektive Übungen vorstellen, mit denen Sie die Stellung Ihrer Schlagfläche im Treffmoment überprüfen und trainieren können – ganz ohne teures technisches Equipment.

Doppelball

Der Doppelball ist eine der anspruchsvollsten und zugleich effektivsten Übungen zur Überprüfung Ihrer Schlagfläche im Treffmoment. Hierzu putten Sie 2 Bälle gleichzeitig, indem Sie einen Ball an der Spitze und den anderen Ball an der Hacke des Putters ansprechen. Sie können sich wahrscheinlich schon denken was passiert, wenn die Schlagfläche im Treffmoment verkantet. Ist die Schlagfläche verkantet, so treffen Sie den einen Ball früher, als den anderen, weshalb dieser vor dem anderen die Schlagfläche verlässt und weiter ausrollt.

Wie sehr die Schlagfläche geschlossen ist, erkennen Sie am Distanzunterschied der beiden Bälle. Je geschlossener die Schlagfläche im Treffmoment, desto früher startet der Ball an der Spitze und desto größer ist die Distanz der beiden Bälle nach dem Ausrollen. Dasselbe Prinzip gilt für eine geöffnete, sprich für eine nach rechts geneigte Schlagfläche im Treffmoment. Je geöffneter die Schlagfläche, desto früher trifft die Hacke des Putters den unteren Ball und desto größer ist der dementsprechende Distanzunterschied der beiden Bälle nach dem Ausrollen.

Bei dieser Übung geht es sowohl um Qualität, als auch um Quantität. Zum einen sollten Sie sicherstellen, dass beide Bälle schon in der Ansprechposition denselben Abstand von der Schlagfläche haben. Damit gemeint ist ein sorgfältiger Aufbau der Übung, bei dem Sie sichergehen, dass ein Ball nicht schon in der Ansprechposition näher an der Schlagfläche liegt, was ein frühzeitiges Treffen des jeweiligen Balles begünstigt.

Hierzu putten Sie am besten auf einer Stelle des Grüns ohne Break, denn ein Break kann das Treffen beeinflussen. Zum anderen ist Quantität bei der Ausführung dieser Übung von Vorteil. Durch das Rollverhalten der beiden Bälle bekommen Sie direkten Aufschluss über Ihre Schlagflächenstellung im Treffmoment. Durch diese Art von Feedback sind Sie in der Lage (größtenteils unterbewusste) Korrekturen von Schlag zu Schlag vorzunehmen.

Je öfter Sie diesen Prozess durchlaufen und den Doppelball spielen, desto besser wird das Ergebnis. Ein optimales Ergebnis ist erzielt, wenn beide Bälle im selben Tempo und damit zeitgleich ins Rollen gebracht werden. Eine neutrale Schlagfläche trifft sowohl den Ball an der Spitze, als auch den Ball an der Hacke zugleich.

Gerade für Spieler, die sich bisher nur gering mit Putt-Technik und Schlagflächenstellung beschäftigt haben, wird der Doppelball eine Herausforderung darstellen. Bei dieser Übung geht es um fein motorische Kleinigkeiten, denn schon ein minimales Verkanten der Schlagfläche kann zu deutlich sichtbaren Abweichungen der beiden Bälle führen, weshalb eine korrekte Ausführung, gerade für Anfänger, nicht immer einfach ist. Der Vorteil allerdings, ist das direkte Feedback und der damit verbundene Lerneffekt. Wie bereits erwähnt, ist Quantität bei dieser Übung von großem Vorteil, um optimale Ergebnisse zu erzielen und den Putter auch außerhalb des Trainings neutral durch den Ball zu bewegen.

 Schlagband

Ein Schlagband bekommen Sie im Baumarkt schon um die 4€. Alternativ haben wir Ihnen hier ein günstiges Modell aus dem Internet herausgesucht. Ein Schlagband wird primär auf dem Bau verwendet. Es besteht aus einer mit Kreide getränkten Schnur, die im Gehäuse des Schlagbandes aufgewickelt wird. Beim Spannen und Loslassen der Schnur wird die Kreide, die die Schnur umgibt, auf alle möglichen Oberflächen übertragen. Übertragen Sie solch eine Kreidelinie auf eine Stelle auf dem Puttinggrün, so haben Sie eine effektive Übung, mit der Sie die Startrichtung Ihres Balles und damit auch die Schlagflächenstellung im Treffmoment überprüfen und trainieren können. Keine Angst vor Ärger mit den Greenkeepern, denn die Kreide ist beim nächsten Walzen, Mähen oder Bewässern des Grüns wieder verschwunden.

Wählen Sie für diese Übung zunächst einen geraden Putt aus und spannen die Schnur etwa 1,5 – 2 Meter vom Loch. Sie haben nun eine optimale Linie, auf der Ihr Ball garantiert den Weg ins Loch findet. Ziel ist es, den Ball exakt auf dieser Linie zu spielen und im Loch zu versenken.

Die Kreidelinie gibt Ihnen dabei Aufschluss über die Stellung Ihrer Schlagfläche im Treffmoment, denn nur eine neutrale Schlagfläche lässt den Ball exakt auf der Kreidelinie starten. Ein Verkanten lässt sich daher sofort erkennen und kann schon beim nächsten Putt korrigiert werden.

Üben Sie mit der Kreidelinie bei geraden Putts so lange bis Sie, je nach Leistungsniveau, 10-30 Putts in Folge fehlerfrei über die Linie ins Loch gespielt haben. Danach können Sie mit leichten Break Putts beginnen, wobei nichts dagegen spricht, das Break im Laufe der Zeit zu erhöhen.

Machen Sie ein paar Testputts, bevor Sie die Schnur spannen und versichern Sie sich, dass Sie das Break korrekt einschätzen. Eine falsch ausgerichtete Trainingshilfe ist meist keine große Hilfe. Der kleine Aufwand lohnt sich jedoch, denn gerade bei Break Putts ist es wichtig, den Ball auf der richtigen Linie starten zu lassen. Das Schlagband hilft Ihnen hierbei und erlaubt Ihnen kleinere Fehler sofort zu korrigieren.

Puttspiegel

Ein Puttspiegel? Ein Puttspiegel! Der kleine, flache Spiegel kann deutlich mehr, als nur die Position Ihrer Augen überprüfen. Richtig eingesetzt, können Sie mit einem Puttspiegel so ziemlich jeden technischen Aspekt Ihrer Puttbewegung checken und notfalls korrigieren. Ein Puttspiegel verfügt im Regelfall über mehrere Linien, mit denen Sie einerseits Ihre Bewegung überprüfen können (gerade, beziehungsweise leicht nach innen zurück und wieder vor). Andererseits helfen Ihnen diese Linien dabei, den Puttspiegel auf Ihr gewünschtes Ziel, sprich ein Loch auszurichten. Ist der Spiegel optimal ausgerichtet, wird es bei einer im Treffmoment neutral gestellten Schlagfläche relativ schwer, das Loch zu verfehlen.

Wie beim Schlagband empfehlen wir Ihnen auch hier zunächst einen geraden Putt zu wählen, sodass die Wahrscheinlichkeit, dass der Putt von einem Break beeinflusst wird, so klein als möglich ist. Außerdem wird Ihnen die Ausrichtung des Spiegels so deutlich einfacher fallen.Sobald Sie sich damit zurecht gefunden haben, erhöhen Sie doch die Distanz von der Sie putten. Je länger der Putt, desto größer auch die Puttbewegung und desto schwieriger ist es, die Schlagfläche neutral durch den Ball zu bewegen. Selbstverständlich können Sie mit einem Puttspiegel auch den ein- oder anderen Breakputt spielen. Nehmen Sie sich hierbei jedoch ausreichend Zeit, um den Spiegel korrekt auszurichten.

Abschließend noch ein Wort zu den Augen, denn Sie kommen beim Training mit einem Puttspiegel nicht drum herum, Ihre Augen zu betrachten. Die weitverbreitete These, dass die Augen unbedingt über dem Ball sein müssen, stimmt so nicht. Wo Ihre Augen sind, ist letztendlich nicht so entscheidend, wie oft gedacht. Für manche Spieler fühlt sich eine Puttbewegung, bei der die Augen direkt über dem Ball sind, unheimlich komisch an und hemmt eine saubere Bewegung nur. Deutlich entscheidender ist, ob die Augen jedes Mal in derselben Position sind. Konstanz heißt auch hier das Zauberwort. Das weiß auch Rickie Fowler. Wir haben dieses Bild auf seinem Snapchat Account gefunden:

Der Körper gewöhnt sich mit der Zeit an einen bestimmten „Blickwinkel“ und bekommt ein Gespür für richtig und falsch. Achten Sie daher beim Training mit dem Puttspiegel eher darauf, ob Ihre Augen bei jedem Putt in derselben Position sind, anstatt sich ausschließlich darauf zu fokussieren, ob diese über dem Ball sind. Ist das der Fall – super! Ist das nicht der Fall – auch nicht weiter schlimm, sofern Sie jedes Mal dasselbe tun.

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