Wissen, wo Sie wirklich stehen: Die Scoring Methode

Lesezeit:  Minuten

Von: Freddy

Wir waren zum Ende der Saison diesen Jahres mehrere Male mit unseren Eltern, Großeltern, Freunden unserer Eltern und Geschäftskollegen auf der Runde. Alle von ihnen spielen ein Handicap zwischen 15 und 30. Dabei viel uns beiden etwas auf, dass uns bei Spielern abwärts von Handicap 4 deutlich weniger oft auffällt: Mit einzelnen Ausnahmen achteten alle von ihnen fast ausschließlich darauf, wo der Ball zum Liegen kommt.

„Schade – doch noch in den Bunker“. So oder so ähnlich wurden mehrere Bälle kommentiert. Dabei war es völlig egal, ob der Ball in den Bunker getoppt oder perfekt im Sweetspot getroffen wurde. Ball im Bunker = Schade.

Wer unseren Blog dieses Jahr verfolgt hat, der weiß, dass wir nichts von zu viel Fokus auf dem Endresultat halten. Wir haben uns gefragt: Wie schaffen wir es, dass wir uns konstant auf die Dinge zu konzentrieren, auf die es auf dem Golfplatz tatsächlich ankommt und wie ebnen wir anderen Spielern den Weg, dasselbe zu tun? Mit der „Scoring Methode“! Die Scoring Methode ist eine einfache und schnelle Art das eigene Spiel zu analysieren – basierend auf den Dingen, auf die es wirklich ankommt.

Die Scoring Methode ist angelegt an die Scoring Zone. Titleist veröffentlichte dieses Plakat, auf dem deutlich wird, dass es bei einer Runde mit 85 Schlägen zu 40% auf die Putts und zu 44% auf die Scoring Zone ankommt.

online golf

Wir definieren die Scoring Zone, anders als Titleist, als die Gesamtheit aller Schläge unter 100m. 85 Schläge sind kein schlechter Durchschnittswert, denn Spieler mit Handicap 10-15 spielen meist ähnliche Runden. Wenn die Scoring Zone 44% und Putts 40% ausmachen, bleiben nur noch 16% für den Abschlag. Doch gerade damit verbringen die meisten Amateure ihre Zeit.

Warum die Scoring Methode effektiv ist und welche Erfahrungen wir damit gemacht haben, beschreiben wir im Folgenden. Wir möchten Ihnen die Scoring Methode zunächst vorstellen:

Die ersten beiden Zeilen sind sehr wichtig. Es geht um die Frage, ob Sie die Scoring Zone effektiv erreichen können, um sich eine Chance zu geben, am jeweiligen Loch zu scoren und, ob Sie diese Chance auch nutzen. Ziemlich einfach, oder? Und trotzdem wahnsinnig effektiv, denn wir haben dadurch alles im Blick. AGAPS Analysen sind super hilfreich, allerdings auch etwas zeitintensiver. Das möchten wir mit der Scoring Methode ändern. (Die Scorekarte können Sie über diesen Link herunterladen und ausdrucken).

Die Scoring Methode konzentriert sich auf das, worauf sich die Mehrheit aller Amateure konzentrieren sollte und zeigt schnell und übersichtlich an, wo der Schuh drückt. Wenn der Schuh in der Scoring Zone drückt, dann sind Sie nicht allein.

Werfen Sie einen Blick auf folgendes Leaderboard aus dem letzten Jahr (4. von oben):

Ich spielte Runden von 80, 72 und 71. Die erste Runde war besonders ärgerlich, denn 6 der insgesamt 8 Schläge über Par kamen auf den letzten 5 Löchern zustande. Nicht die beste Motivation für die zweiten 18 Löcher an diesem Tag (im College spielt man in der Regel 54 Löcher an 2 Tagen), zumal der Bayonet Course im kalifornischen Sea Side definitiv zu den härteren Brocken im Turnierkalender zählt (Bild links).

In ähnlichen Situationen hört man oft Ratschläge à la „auf geht’s, weiterkämpfen“ oder „konzentrier dich nochmal“. Mit aufbauenden Worten ist zunächst einmal nichts verkehrt, oft nimmt man diese allerdings nur zur Kenntnis und macht dann weiter, wie bisher. Selten fragt man: „Kämpfen? Wie mache ich das? Beim Fußball kann ich mir denken, wie man kämpft, aber beim Golf?“

Was mir auf den zweiten 18 Löchern, sowie am nächsten Tag wahnsinnig half, war der geduldige Fokus auf die Scoring Zone. Wer auf den letzten 5 Löchern 6 Schläge verliert, lässt sich leicht vom Perfektionismus verleiten. Man hat das Gefühl, jeder neue Schlag müsse die verpatzten Schläge der letzten Löcher ausgleichen und, dass ein Eagle, Birdie, Birdie-Start in die zweite Runde nun wohl das Mindeste an ausgleichender Gerechtigkeit sein müsse. Da ich diesen Denkfehler in der Vergangenheit zuhauf machte, änderte ich in diesem Fall meine Strategie.

Ich wollte die Scoring Zone so schnell als möglich erreichen und dann meine große Stärke in dieser Woche ausspielen: Das Putten. Alles andere war egal. Ob ich den Ball mit dem Fairwayholz toppte, einen Slice oder einen Hook schlug, war irrelevant. Kämpfen beim Golf bedeutet für uns, dass wir uns auf ein oder zwei Stärken konzentrieren, die wir ausspielen können und, dass wir nicht von diesem Fokus abweichen. Die abschließende 71 fühlte sich an wie eine 64.

Diese Stärken zu finden und auszubauen, ist innerhalb der Scoring Zone deutlich einfacher, als vom Abschlag aus. Ein Drive kann bestenfalls Mitte Bahn liegen. Dagegen birgt die Scoring Zone fast unendlich viel Potential für Verbesserungen. Wie viel Potential, das zeigen die Statistiken der diesjährigen PGA Tour Saison (Stand zum Ende der Saison 2017, Oktober):

Phil Mickelson führte die PGA Tour Statistik für die besten Annäherungsschläge unter 100 Yards an. Mickelsons durchschnittlicher Annäherungsschlag aus der Scoring Zone lag knapp über 4m (13 Fuß, 2 Inches) entfernt von der Fahne. 4m! Durchschnittlich. Nach 85 Runden. Wo wäre Ihr Handicap nächste Saison, wenn Sie im Schnitt 4m weg von der Fahne lägen?

Sich mit Phil Mickelson zu vergleichen, ist ein bisschen zu hoch gegriffen für Ihren Geschmack? So oder so: Jetzt ist der perfekte Zeitpunkt, um mit der Scoring Methode zu arbeiten und sich einen schnellen, jedoch nicht minder aufschlussreichen Überblick über einen Bereich zu verschaffen, der das Potential hat, Ihr Handicap in ungeahnte Tiefen zu befördern. Die Analyse des eigenen Spiels ist Teil 1.

Teil 2 sind die richtigen Übungen und die technische Umsetzung. Wer mit Teil 2 noch zu kämpfen hat und wissen möchte, wie wir das Putten, Chippen, Pitchen und Bunkerspielen gelernt haben, für den ist unser neuer Video-Trainingsplan genau das Richtige. Vor einigen Wochen veröffentlichten wir einen Trainingsplan auf unserem Blog – 10 Schläge weniger – Birdie Edition, für den wir viel positives Feedback bekamen. Das ist unsere Lieblingsemail dazu:

online golf

Trotz des positiven Feedbacks, gab es einige Nachfragen zu den technischen Hintergründen, auf die wir in 10 Schläge weniger – Eagle Edition eingehen. Die Eagle Edition ist kein gewöhnlicher Trainingsplan. Die Eagle Edition ist ein Online Kurs, in dem wir Ihnen zeigen, auf welche technischen Aspekte es innerhalb der Scoring Zone tatsächlich ankommt.

Wenn Sie ähnlich erfolgsorientiert sind, wie wir, dann sind Sie sehr wahrscheinlich mit dem Pareto-Prinzip vertraut. Das Pareto-Prinzip ist auch als 80/20 Regel bekannt und besagt, dass 80% der Ergebnisse mit 20% des Gesamtaufwandes erreicht werden.

Ganz im Sinne von Pareto, beschränken wir uns auf das, was wirklich zählt. Wir zeigen Ihnen die 20%, die Ihnen die besten Vorraussetzungen auf Erfolg bieten – in Video, Audio und Textformat. Wo wäre Ihr Golfspiel nächstes Jahr, wenn Sie 80% Ihres Potentials durch 20% Aufwand erreichen könnten? Die Eagle Edition ist voll mit dem Wissen, das ich in den USA von den besten Trainern des Landes gelernt habe und geht am 1. März 2018 – pünktlich zur neuen Saison – online.

10 Schläge weniger – Eagle Edition ist ab heute allerdings schon zum Vorbesteller-Preis erhältlich:

[thrive_link color=’teal‘ link=’https://belowpar.de/trainingsplan-golf-die-belowpar-eagle-edition/‘ target=’_blank‘ size=’medium‘ align=’aligncenter‘]Mehr Infos zur Eagle Edition[/thrive_link]

Diese Artikel & Videos könnten Dir auch gefallen

Mental Stark wie Rory McIlroy

Beliebte Artikel aus der BelowPar Academy

(Video) Wie gehe ich mit Druck um?
Die optimale Schwungrichtung

Beliebte Artikel aus dem Blog

Du möchtest einen konstanten Golfschwung? Vermeide diese grundlegenden Fehler:
  • Moin, ich bin zufällig über diese Seite gestolpert und als klassische Bogeygolfer möchte ich hier mal kurz meinen Senf zu dem Thema da lassen. Spiele jetzt meine 5. Saison Golf und all die guten Ratschläge, die man im Netz findet klingen ja alle wirklich toll und plausibel, haben aber doch im Grunde mit dem eigentlichen Problem nichts zu tun. Im Durchschnitt spielt der männliche Amateur eine 97 habe ich mal irgendwo gelesen. Also nimmt man die ganzen Single-HCP und Scratchgolfer aus der Statistik, schafft es die große Mehrheit nicht, unter 100 zu spielen. Ganz ehrlich: Es gibt doch nur drei Gründe, warum man nicht unter 100 kommt: A) Man ist verdammt kurz und braucht vier Schläge, um 350m zu überbrücken. B)Man ist ein richtig schlechter Putter. C) Ich persönlich glaube, die große Mehrheit kommt nicht unter 100, weil so viele Katastrophenschläge auf der Runde passieren: Sockets, fette Treffer mit halber Länge, getoppte Schläge mit 1,5facher Länge, Slice & Hooks ins Aus etc etc. Und der Grund für diese Katastrophenschläge ist relativ simpel: Die Schlagfläche kommt nicht richtig an den Ball, weil MAN EINFACH DANEBEN HAUT UND DEN BALL NICHT RICHTIG TRIFFT! So einfach ist das. Scheißegal wo mein Fokus liegt; egal ob ich Hooks, Slice, Face oder Draw spiele; egal, wie mein Schwung aussieht, wie meine Gewichtsverteilung ist, wie mein Rückschwung oder mein Finish aussieht: Würde ich jeden Ball auf der Runde sauber treffen, würde ich locker unter 80 spielen.

    • Moin Christian,

      besten Dank für Dein Feedback!

      Okay…wenn Runden unter 80 Dein Ziel sind, dann hast Du mehrere Möglichkeiten.

      Du kannst natürlich den lieben langen Tag lang auf der Range stehen und schauen, dass Du den Ball „richtig“ triffst. Und dann darauf hoffen, dass sich die „Katastrophenschläge“ auf der Runde in Luft auflösen.

      Oder Du kannst gleichzeitig an Deinem kurzen Spiel arbeiten, um den ein oder anderen Ausrutscher kompensieren zu können.

      Du kannst Dich um die mentale Seite des Spiels kümmern, sodass sich ein Ausrutscher nicht vor lauter Ärger, Stress und Nervosität in 2, 3 oder 4 weitere Ausrutscher verwandelt.

      Und Du kannst Dir fürs Training die Übungen herauspicken, die das Spiel und die Umstände auf dem Platz simulieren. Sodass das, was Du im Training tust, nicht nur auf der Range schön aussieht, sondern tatsächlich dort einen Unterschied macht, wo es zählt: Auf dem Platz.

      Deine Auffassung, dass es nur 3 Gründe gibt, warum ein Spieler nicht unter 100 kommt, teile ich nicht. Schwungverständnis (weiß ich überhaupt, warum mein Ball so fliegt, wie er fliegt? Kenne ich die Knackpunkte in meinem Schwung? Verstehe ich Fehlerketten? Kann ich meinem Schwunggefühl ein Bild zuordnen? Kenne ich meine Zielposition), Platzstrategie, mentale Einstellung während des Trainings…da steckt mehr dahinter, als man manchmal glaubt.

      Beste Grüße und Dir weiterhin ein schönes Spiel

  • {"email":"Email address invalid","url":"Website address invalid","required":"Required field missing"}
    >