Woran denkst Du, wenn Du die Worte "Platzstrategie" oder "Taktik" hörst? An nicht allzu viel? Das dachten wir uns! Denn das Thema ist nicht allzu verbreitet und bekommt nicht immer die Aufmerksamkeit, die es verdient.
Es ist mittlerweile kein Geheimnis mehr:
Was wir vor dem Schlag tun, wird mit sinkendem HCP immer wichtiger — mindestens genauso wichtig, wie die Bewegung selbst. Jeder der vollkommen gedankenverloren schon einmal einen 60 Zentimeter Putt am Loch vorbeigeschoben hat und sich daraufhin ein mitleidsvolles „ooh“ oder „autsch“ der Mitspieler anhören musste, kann das bestätigen.
Nicht jeder Weg in Richtung besseres Golf führt über den Schwung. Und nicht jeder Weg muss lang und steinig sein. Wie Du an eine Runde herangehst, wie Du bestimmte Schläge planst, welche Schläger Du dabei aus der Tasche ziehst — all das bestimmt Deinen Score maßgeblich mit.
Aus diesem Grund stellen wir Dir im folgenden Video 3 Aspekte vor, die unserer Meinung nach einer guten Platzstrategie zugrunde liegen.
#1: Planung ist alles
Eine gute Platzstrategie entsteht immer vor der Runde. Wenn wir erst am Tag einer wichtigen Runde darüber nachdenken, wie wir den Platz am besten spielen sollten, dann lassen wir uns gerne von den momentanen Umständen auf der Runde beeinflussen.
Setz' Dir ein Ziel, das Dir genug Freiraum für individuelle Entscheidungen lässt, indem Du Dir die folgenden zwei Fragen stellst:
- Wenn ich aus strategischer Sicht nur eine Sache umsetzen könnte, welche wäre das?
- Was ist das Allerwichtigste, das ich auf der Runde umsetzen will?
#2: Präzise statt lang
Columbia Business School Professor und Entwickler der „Strokes-Gained“-Methode, Mark Broadie, hat in unzähligen Messungen herausgefunden, dass Profis, die einen langen Ball schlagen, einen enormen Vorteil gegenüber Spielern haben, die den Ball nicht so weit schlagen.
Trotzdem sollten wir nicht überall den Driver aus der Tasche ziehen und versuchen, den Ball immer so weit als möglich zu brettern. Überlege Dir vor jedem Abschlag, wo Du mit dem nächsten Schlag am liebsten liegen würdest. Die folgenden Fragen helfen Dir dabei:
- Aus welcher Distanz fühlst Du Dich für den nächsten Schlag am wohlsten?
- Welches ist die breiteste Stelle auf dem Fairway und
- mit welchem Schläger fühlst Du Dich vom Tee aus am wohlsten?
#3: Vermeide Zauberschläge
Dass manche Annäherungsschläge einfacher sind, als andere, versteht sich von selbst. Und trotzdem bedenken nur die wenigsten diese Tatsache bevor sie ein Grün anspielen. Nicht immer sollte die Fahne unser Ziel sein. Gerade dann, wenn diese nah am Grünrand steckt, kann es Sinn machen, einen Gang zurückzuschalten und einen „Short Side“ Annäherungsschlag damit aus dem Spiel zu nehmen.
Die Short Side ist die Stelle, an der wir kaum Spielraum zwischen Grün und Fahne haben, um unseren Chip, Pitch oder Bunkerschlag ausrollen zu lassen. In einer Short Side Situation muss unser Ball kurz und hoch fliegen und dabei entweder sehr weich oder mit viel Spin aufkommen. Dementsprechend anspruchsvoll sind Annäherungsschläge aus dieser Lage.
Unser letzter Tipp ist daher:
Vermeide unnötig schwierige Annäherungsschläge, indem Du eine eng verteidigte Fahne gar nicht erst direkt angreifst. Zumindest nicht mit den langen Eisen und den Hölzern.
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